MORGOTH: Ungod

Nahezu ein Vierteljahrhundert nach dem für den deutschen Death Metal wegweisenden "Cursed" knüpfen MORGOTH an die alten Zeiten an.

Nahezu ein Vierteljahrhundert nach dem für den deutschen Death Metal wegweisenden Cursed knüpfen MORGOTH an die alten Zeiten an. Die Schritte in Sachen musikalischer Weiterentwicklung, die die Band mit Odium und vor allem Feel Sorry for the Fanatic gesetzt hatte, wurden wieder zurück marschiert, um mit dem Reunion-Album unverkennbar nach derjenigen Band zu klingen, die mit Hits wie unter anderem Isolated (Cursed) oder Under The Surface (Odium) auf sich aufmerksam machte.

Vor allem den riffenden Groove haben sich die Deutschen beibehalten – kein Wunder, sind doch mit Harald Busse und Sebastian Swart gerade die beiden Gitarristen die einzig verbliebenen Mitglieder des Original-Line Ups. Dazu gesellen sich Bassist Sotirios Kelekidis (Ex-MIND ASHES), Schlagzeuger Marc Reign (Ex-DESTRUCTION) und Sänger Karsten Jäger (DISBELIEF), der kurzfristig den überraschend abgesprungenen Marc Grewe ersetzt hat. Und letzterer müht sich auf Ungod wirklich, die stimmliche Lücke in MORGOTH-Manier zu schließen.

So ganz charismatisch und ungezähmt gelingt dies Karsten Jäger zwar nicht, aber die Band lässt auch generell das Schmutzige und Ungezügelte ihrer Anfangstage vermissen. Es ist aber auch die Unverbrauchtheit auf Seiten des Hörers, die in diesem Zusammenhang ins Kalkül gezogen werden muss. Denn schlecht sind die Tracks auf Ungod keineswegs. Snakestate, Voice of Slumber oder Prison in Flesh rattern in alter Mid Tempo-Tradition dahin und lassen keinen Zweifel über die Urheberschaft der Songs erkennen. Das macht schon Laune, keineswegs.

Dennoch schleicht sich das trügerische Gefühl ein, als hätte es die letzten zwanzig Jahre nicht gegeben… das macht einen für die Dreiviertelstunde des Hörens zwar jünger, aber in Anbetracht der vielschichtigeren und ausgereifteren Releases des tatsächlichen Jahrzentes, fehlt es MORGOTH dann doch an Frische, Abwechslung und (leider auch) an Emotion. Stünde man also daher vor der Wahl zwischen Cursed und Ungod – man würde wohl zum 90er-Original greifen.

Veröffentlichungstermin: 30.03.2015

Spielzeit: 46:23 Min.

Line-Up:
Harald Busse – Gitarre
Sebastian Swart – Gitarre
Sotirios Kelekidis – Bass
Marc Reign – Schlagzeug
Karsten Jäger – Gesang

Label: Century Media Records

Homepage: http://www.morgoth-band.org

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/MorgothOfficial

Tracklist:
1. House of Blood
2. Voice of Slumber
3. Snakestate
4. Black Enemy
5. Descent into Hell
6. Ungod
7. Nemesis
8. God Is Evil
9. Traitor
10. Prison in Flesh
11. The Dark Sleep

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