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MONO INC.: Welcome To Hell [2CD]

MONO INC. präsentieren ihren anscheinend zahlreichen Fans nach einer Zusammenstellung vom letzten Jahr ihr bereits zehntes Album. Fleißig sind sie, die Hamburger! Das neue Album erzählt von düstersten Zeiten, als die Pest in Hamburg im Jahre 1712 wütete. Der unglückliche Held, von Freunden The Raven genannt, hat sich definitiv die falsche Zeit ausgesucht, in dieser tollen Stadt zu leben. Das Konzept ist stimmig, ein nettes Digipack, ein hübsches Booklet und Texte die durchaus mehr Tiefe haben als die Musik, die diese zu uns tragen soll.

MONO INC. erzählen von der Pest in Hamburg

In die Story geführt werden wir mit Gedingel und zarten Streichern, mit etwas Celtic-Flair, theatral und erhaben. Als Intro sicher schön, so einfach zu lang. Der Titelsong “Welcome To Hell” rockt dann tatsächlich nach vorn, reichlich Symphonic/NIGHTWISH-Sound aus der Heimwerkerkiste. Ha, man traut es sich kaum zu sagen: manche Hooks erinnern etwas an den großen GARY MOORE in den späten 80ern. Puren Schunkelrock bietet nicht nur “Long Live Death”, “Reign Of Rats” kommt zumindest etwas härter, macht aber auch deutlich, was das ganze Album durchzieht. Die Songs sind schlichtweg simpel gestrickt, das Tempo bleibt fast durchgehend zu lahm und der Gesang setzt dem seinen ebenfalls monotonen Stempel auf. Ein Song ist ok, in der Summe kommt keinerlei Spannung auf. “Unconditionally” macht nicht viel, zieht aber tatsächlich erfolgreich in den Song. Die zum Thema passenden Mittelalterklänge runden immer mal wieder etwas ab. So kann man “A Vagabond’s Life” gut anhören, SUBWAY TO SALLY´s Eric Fish greift hier zum Mikro und zur Flöte. Das abschließende “When The Raven Dies Tonight” greift nochmal alles auf. Catchy Melodien, die man mitsummen kann, auch wenn man den Song nie gehört hat, zarte Elfen-Backings, die das Album immer mal aufhübschen, ein Tempo, das immer ausgebremst wirkt, und ein Sound, der keinem weh tut.

“Welcome To Hell” kommt in ein Tempo, das immer ausgebremst wirkt, und ein Sound, der keinem weh tut.

Das Düster-Image macht niemandem Angst, die Musik bleibt frei von Ecken und Kanten, hören kann das wohl wirklich jeder, der sich traut, allein einen Disney-Film anzuschauen. Wer bei den zahllosen Celtic-Spirit-Sachen gern einen Hauch Rock hätte, wem NIGHTWISH und Co. zu heavy sind, wem UNHEILIG zu sehr Pop sind, wem Helene Fischers Kleider zu bunt sind, potentielle Zielgruppen gibt es genug. Warum “Welcome To Hell” die deutschen Charts geknackt hat wird schnell klar, Platz 2 ist schon eine Ansage.

Das ändert nichts daran, dass auf “Welcome To Hell”, abgesehen vielleicht vom Titeltrack und dem Schunkler “Long Live Death”, eigentlich alles an einem vorbei plätschert. Man wird, statt passend zur wirklich gut erarbeiteten Albumgeschichte in eine düstere Stimmung gezogen zu werden, permanent mit Wattebäuschchen beworfen. Ok, die sind schwarz! Tun aber keinem weh. Und wenn doch, dann kann man sich die Songs auf der zweiten CD nochmal im zarten orchestralen Gewand anhören. Das nimmt dann den letzten Hauch dunkler Energie. So ehrlich muss man sein: der ein oder andere Song wirkt hier ausdrucksstärker als in der “Rock”-Version.

“Welcome To Hell” ist nichts für ein Publikum, dass vom härteren Rock oder gar Metal her kommt.

Das Konzept von “Welcome To Hell” ist stimmig, MONO INC. haben ordentlich abgeliefert. Aber nicht für ein Publikum, dass vom härteren Rock oder gar Metal her kommt. Die Musik ist viel zu lahm, die Vocals eher einlullend statt fesselnd. Das ist Musik für Chartshow-Schauer und Ballermann-Hits-Hörer, die auch mal das Wort Dark Rock benutzen möchten. Davon gibt es genug, siehe Charts. Wir aber hören einfach mal wieder SISTERS OF MERCY, lassen uns von END OF GREEN runterziehen oder hören im Radio von mir aus UNHEILIG, ein Song geht…

VÖ: 27.07.2018

Spielzeit: 2 x 48:08 Min.

Lineup:
Martin Engler – Vocals
Carl Fornia – Guitars, Vocals
Manuel Antoni – Bass, Vocals
Katha Mia – Drums, Vocals

Label: No Cut

Website: https://mono-inc.com

mehr im Web: https://www.facebook.com/monoinc

Die Tracklist von “Welcome To Hell”:

CD 1:
1. The Heart Of The Raven
2. Welcome To Hell
3. Long Live Death
4. Risk It All
5. Flies
6. Under A Coal Black Sun
7. A Vagabond´s Life (feat. Eric Fish)
8. Funeral Song
9. Reign Of Rats
10. Unconditionally
11. When The Raven Dies Tonight

CD 2:
1. The Heart Of The Raven (Classic Version)
2. Welcome To Hell (Classic Version)
3. Long Live Death (Classic Version)
4. Risk It All (Classic Version)
5. Flies (Classic Version)
6. Under A Coal Black Sun (Classic Version)
7. A Vagabond’s Life (feat. Eric Fish) (Classic Version)
8. Funeral Song (Classic Version)
9. Reign Of Rats (Classic Version)
10. When The Raven Dies Tonight (Classic Version)

MONO INC. auf Tour:
12.10. Rostock – M.A.U. Club
13.10. Bremen – Schlachthof
18.10. Kiel, Pumpe
19.10. Magdeburg, Factory
20.10. Dresden, Alter Schlachthof
26.10. Oberhausen, Turbinenhalle
27.10. Köln, Gloria
30.10. Erfurt, Stadtgarten
31.10. Frankfurt, Batschkapp
01.11. Würzburg, Posthalle
02.11. Nürnberg, Hirsch
03.11. München, Backstage
04.11. Saarbrucken, Garage
08.11. Karlsruhe, Substage
09.11. CH-Pratteln, Z7
10.11. Stuttgart, Im Wizemann
15.11. Osnabrück, Rosenhof
16.11. Hannover, Musikzentrum
17.11. Leipzig, Haus Auensee
23.11. Berlin, Huxley
24.11. Hamburg, Markthalle

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