MOB RULES: Among The Gods

Mob Rules liefern erneut ein qualitativ hochwertiges Album ab, der grandiose Vorgänger "Hollowed Be Thy Name" bleibt allerdings unerreicht!

Im Herbst 2002 konnten MOB RULES mit ihrem restlos begeisternden Album Hollowed Be Thy Name ihren bisherigen Karrierehöhepunkt verzeichnen und überzeugten Fans und Presse gleichermaßen, was die Messlatte für das Nachfolgewerk natürlich enorm hoch setzte. Trotz des anerkannten Erfolgs wurde es jedoch schnell wieder still um die norddeutsche Power Metal-Institution. Mit dem vielversprechenden Titel Among The Gods macht die Band also den Versuch, dem Albumnamen gemäß endlich den Sprung in den Metal-Olymp zu schaffen, doch scheint auch der mittlerweile vierte Anlauf der Band nicht den definitiven Durchbruch ermöglichen zu wollen.

Trotzdem ist Among The Gods bei weitem keine Enttäuschung geworden, dafür sind die Kompositionen dieser Combo einfach zu erhaben. Schon der umfangreiche, im Midtempo angesiedelte Opener Black Rain gehört mit zu den Highlights der noch jungen Bandkarriere und das folgende Hydrophobia kann dieses Niveau problemlos halten, wobei man hier etwas stärker auf das Gaspedal tritt. The Miracle Dancer besticht durch eingängige Keyboard-Linien und ist für mich neben dem folgenden Titeltrack die Sternstunde des Albums. Letzterer wartet mit einer komplexen Songstruktur und Überlänge auf und erinnert stark an vergangene SAVATAGE-Glanztaten, beweist durch das bombastische Intro und die butterweichen Vocals von Klaus Dirks aber durchaus Eigenständigkeit. Weiterhin sollten die Ballade New World Symphony, der Rocker Ship Of Fools und das orientalisch angehauchte Arabia hervorgehoben werden.

MOB RULES haben also wieder ein Album voller hochwertiger Perlen zusammengeschustert, doch auch nach zahlreichen Durchläufen hält sich die Euphorie doch etwas in Grenzen. Woran liegt es also, dass die Band bisher vier qualitativ hochwertige Werke veröffentlicht hat, der Erfolg aber weiterhin zu Wünschen übrig lässt? Nun, im Vergleich zum doch etwas stärkeren Vorgänger kommen die Songs allesamt etwas zu brav, zu glattgebügelt daher. Die Scheibe hätte zweifelsohne etwas härter ausfallen können und die Tatsache, dass neben dem bereits erwähnten Hydrophobia und den beiden Ausfällen Invitation Time und Meet You In Heaven alle Stücke im Midtempo-Bereich auszumachen sind, ist ebenso bedauerlich, da jüngst gerade die treibenderen Songs der Band herausragend waren. Obwohl die Produktion wieder einmal sehr sahnig ausgefallen ist, fehlt vielen Stücken irgendwie doch ein wenig die Durchschlagskraft, die beim Vorgänger mit u.a. Hollowed Be Thy Name und Speed Of Life wesentlich deutlicher zur Geltung kam.

Wer keine Großtaten von MOB RULES erwartet hat, wird Among The Gods für ein gutes bis sehr gutes Metal-Album halten. Fans des letzten Streichs, welche noch mit der ein oder anderen Steigerung gerechnet haben, werden sich hingegen auf dem Boden der Tatsachen wiederfinden müssen!

Veröffentlichungstermin: 17.05.2004

Spielzeit: 49:45 Min.

Line-Up:
Klaus Dirks -Vocals

Matthias Mineur – Gitarre

Oliver Fuhlhage – Gitarre

Thorsten Plorin – Bass

Sascha Onnen – Keyboard

Arved Mannott – Drums

Produziert von Mob Rules & Markus Teske
Label: SPV Steamhammer

Homepage: http://www.mobrules.de

Tracklist:
01. Black Rain

02. Hydrophobia

03. Invitation Time

04. The Miracle Dancer

05. Among The Gods

06. New World Symphony

07. Ship Of Fools

08. Seven Seas

09. Meet You In Heaven

10. Arabia

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