MISTWEAVER: Dream´s Domain

Bei MISTWEAVER erweist sich gerade der Versuch, so vielseitig wie möglich aufzuspielen, als Eigentor.

Wenn man mit einer Band anfängt, steht man anfangs vor etlichen möglichen Wegen, die man stilistisch gehen kann, selbst wenn man sich schon auf die grobe Marschrichtung geeinigt hat, z.B. Death Metal. Will man drauflosballern, dass die Schwarte kracht? Will man die gediegene melodische Variante à la Göteborg fabrizieren? Will man zeigen, was man technisch so alles draufhat, und ATHEIST und Co. nacheifern? Oder sollen dem Keyboarder zuliebe einige Gothicelemente integriert werden? So kann man noch lange weiterüberlegen, wobei sich diese Fragen während des Schreibens der ersten Songs meistens von ganz alleine klären. Manchmal jedoch ist die Versuchung für junge Musiker zu groß, alle Wege auf einmal auszuprobieren. Das mag im Falle talentierter Musiker wie PHYSIKA KAI MYSTIKA gelingen und zu avantgardistischen Höchstleistungen führen, doch bei MISTWEAVER erweist sich gerade der Versuch, so vielseitig wie möglich aufzuspielen, als Eigentor. Hier ein härterer Part, dann wieder langsame Riffs mit penetrantem Keyboard, weiter geht´s mit einem Folkpart, bevor der Gitarrist zeigen darf, dass er in seinen Unterrichtsstunden gut aufgepasst hat. Schön und gut, verloren geht dabei leider nur der rote Faden, zumal die Band auf keinem der abgegrasten Gebiete etwas Neues oder wenigstens Spektakuläres, das aufhorchen lassen würde, zu bieten hat.

Zur faden musikalischen Kost kommt ein trockener, druckloser Sound, der höchstens Demoqualität besitzt. Stellt sich nur die Frage, wie er erst bei den ersten Aufnahmen klang, da die Band im Info noch ausführlich betont, dass man ein zweites Mal ins Studio musste, weil die ersten Aufnahmen ein Desaster waren. Im Zeitalter von ProTools und der Alternative Heimstudio sollte das eigentlich nicht mehr vorkommen. Einzig das Coverartwork von Dragon Design (nein, der Rachendrachen hat damit nix zu tun, hehe) kann einen Glanzpunkt setzen, sehr edel ist es ausgefallen, genau so muss ein Death Metal-Cover aussehen. Schade, dass die Musik da nicht mithalten kann. Hier ist noch ein längerer Reifungsprozess nötig, zunächst sollten sich die Jungs aus Spanien für eine Marschrichtung entscheiden und an dieser arbeiten, bevor sie sich anderen Einflüssen öffnen. Der Komplettheit zuliebe hier die Kontaktadresse: Raúl Puente Tobalina, C/Legion Espanola No 4-7 H, 09001 Burgos, Spanien.

Spielzeit: 38:23 Min.

Line-Up:
Raul – Gesang, Gitarre

Edu – Gitarre

Dani – Bass

David – Keyboards

Guillermo – Schlagzeug
Label: Medusa Productions

Homepage: http://fly.to/mistweaver

Email: mistdomain@hotmail.com

Tracklist:
Intro

And A Child Shall Lead Them

A Withered Rose For The Dead In Sin

The Call

Ritual Of Death

The Night Is My Guide

Dream´s Domain

The End Is Near

Into The Lake Of The Burning Sulphur

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