MISTEYES: Creeping Time

Symphonic Gothic / Death Metal aus Italien, der durchaus Potenzial erahnen lässt.

Mit MISTEYES schickt sich nicht die erste Band aus Italien an, dem Symphonic Gothic / Death Metal weitere Impulse zu geben. Die noch nicht allzu lange gemeinsam operierende Formation aus Turin versucht dabei die Balance zwischen Härte und Melodie ebenso zu finden wie die Dramaturgie und Spannung über eine Stunde lang zu halten.

Und gerade letzteres Vorhaben scheitert ein wenig, denn Creeping Time ist ein Debütalbum, dem man anhört, dass es eine Zusammenstellung des bisherigen Schaffens ist. Dadurch wirkt das Album auch in sich nicht geschlossen und ist – nicht zuletzt wegen austauschbarer oder zu ähnlich aufgebauter Songs – einfach auch zu lang.

Dennoch darf man doch auch Hochachtung für MISTEYES übrig haben, als dass Tracks wie Brains In A Vat durchaus einprägsam sind, als dass sie ihre dramatische Wirkung nicht verfehlen. Dabei bedient sich die Band dem klassischen Wechselspiel zwischen hohen Frauen-Vocals und männlichen Growls. Edoardo Iacono macht hier eine gute Figur, während Denise Manzi ihr Stimme als Sporanistin zwar gut einsetzt (A Fragile Balance), aber in der normalen Fassung teilweise etwas zu hoch und leidenschaftsarm klingt (The Demon Of Fear). Wenn ihre Stimme – wie in der Ballade Lady Loneliness  – gedoppelt wird, hat das dann schon eine andere und bessere Wirkung.

Manchmal übertreiben es die Italiener kompositorisch aber ein wenig. Auf Anhieb lassen sich zerfahrene Songstrukturen einfach nicht so hinbekommen wie das etwa bei FLESHGOD APOCALYPSE der Fall ist. So ist Winter´s Judgment durchaus spannend zu sezieren (u.a. auch wegen dem Violinen-Gastspiel von Nicole Ansperger (Ex-ELUVEITIE)), aber ganz rund ist der Song noch nicht. Dennoch bleiben MISTEYES einem in Erinnerung, als dass die Band durchaus Potenzial erahnen lässt. Weiter so.

Veröffentlichungstermin: 08.04.2016

Spielzeit: 64:49 Min.

Line-Up:
Irmin (Edoardo Iacono) – Geasng
Ainwen (Denise Manzi) – Gesang
Insanus (Daniele Poveromo) – Gitarre (lead)
Decadence (Riccardo Tremaioni) – Gitarre (rhythm)
Hyde (Gabriele Gilodi) – Keyboards
Hephaestus (Andrea Gammeri) – Bass
Krieger (Federico Tremaioni) – Schlagzeug

Gast-Musiker:
Björn Speed Strid (SOILWORK) – Gesang (Track 11)
Nicole Ansperger (Ex-ELUVEITIE) – Violine (Track 12)
Roberto Pasolini (EMBRYO) – Gesang (Track 8)

Produziert von Alessio Sogno @ Alarm Studio, Turin
Label: Maple Metal Records

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/misteyesband

Tracklist:
1. The Last Knell (Intro)
2. Creeping Time
3. Brains In A Vat
4. Inside The Golden Cage
5. Lady Loneliness
6. The Prey
7. Destroy Your Past
8. The Demon Of Fear
9. A Fragile Balance (Awake The Beast – Part 1)
10. Chaos (Awake The Beast – Part 2)
11. Decapitated Rose
12. Winter´s Judgment

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