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MISERY INDEX: Dissent (EP)

Ohne Worte!

MISERY INDEX sind zurück. Nein, noch nicht mit einem neuen Album, aber, um den Fans die Wartezeit darauf zu versüßen haben die Amis kurzerhand eine EP eingespielt und in Eigenregie über das bandeigene Label Anarchos Records veröffentlicht. Die so geborene Dissent-EP hat es in sich. Fünf Lieder lassen die Death-Grinder auf den Hörer los. Fünf Songs, die die Erwartungen nach dem saustarken Retaliate völlig erfüllen können und praktisch nahtlos daran anknüpfen. Gegliedert ist die Scheibe in den vierteiligen Dissent-Epos und das Stück Defector. Die Produktion der Stücke ist etwas weniger steril, der Sound ein wenig dreckiger, als auf Retaliate, aber ansonsten haben MISERY INDEX wenig geändert am Erfolgsrezept. Sheep and Wolves, der schleppenden Opener ist ein kurzes, zähes Stück mit gesprochenem Anfang, das dann fließend in Exception To The Ruled übergeht, einem Übersong mit massig Abwechslung und so ziemlich allem, was das Herz begehrt. Blastattacken, dumpfe Grooves, ja sogar melodische Leads sind auszumachen. In die Kerbe hauen auch die anderen Songs und da braucht es tatsächlich nicht mehr als fünf Schläge, um den Baum zu fällen. The Imperial Ambition beginnt pfeilschnell und ist ebenfalls dermaßen fett, dass mir irgendwie die Worte fehlen, um zu beschreiben, was MISERY INDEX hier machen. Zu vielfältig sind die Entdeckungen in den brachialen Songs, zu mannigfaltig die Feinheiten in der brutalen Verpackung und zu groß meine Begeisterung. Das stampfende Multiply By Fire kommt fast völlig ohne Highspeedgeholze aus und ist eine, eher im Midtempo angesiedelte, groovende, thrashende Walze. Defector ist schließlich der Song, der mich von allen Stücken auf Dissent am ehesten an Retaliate erinnert und gegen die vorherigen Stücke ein ganz kleines bisschen verblasst, ohne deswegen aber weniger Klasse zu haben.

Zu sagen haben die Amis natürlich immer noch was und auch auf der vorliegenden EP sind die Texte nach wie vor kritisch, direkt und anspruchsvoll. So nimmt Exception To The Ruled unter anderem die weltweit zunehmende Kontrolle unter die Lupe, The Imperial Ambition beschreibt die Absolutheit einiger, bestimmter, christlich-moralischer Regierungen und ihren Kurs im Krieg für Freiheit und Öl. Multiply By Fire kann mit dezenten Zitaten aus George Orwells 1984 aufwarten und zu Defector sollte sich vielleicht jeder sein eigenes Bild machen.

MISERY INDEX haben mit Dissent jedenfalls einen üblen Bolzen im Anschlag, der den Spannungsbogen auf das neue Album, welches 2005 erscheinen soll, bis zum Zerreißen spannt. 16 Minuten voller Kraft, Aggression und Idealismus. Songs mit Attitüde. Hart aber herzlich. Kurz: Fünf Songs extremer Musik, wie sie geiler nicht sein könnten. Absolute Pflicht!

Veröffentlichungstermin: 18.12.2004

Spielzeit: 16:25 Min.

Line-Up:
Jason Netherton – Bass/Vocals

Sparky Voyles – Guitar

Adam Jarvis – Drums

Produziert von Eyal Levi
Label: Anarchos Records

Homepage: http://www.misery-index.com

Email: miseryindex@hotmail.com

Tracklist:
01. Dissent I – Sheep and Wolves

02. Dissent II – Exception To The Ruled

03. Dissent III – The Imperial Ambition (MP3)

04. Dissent IV – Multiply By Fire

05. Defector (Thinning The Herd)

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