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MILÙ: No Future In Gold

Ruhige, teils berührende Songs mit guten deutschen Texten und einer ausdrucksstarken, charismatischen Stimme.

Hoppla, mit No Future In Gold liefern wir wieder einmal eine CD-Rezension, die vordergründig nicht so recht dem üblichen Content auf vampster.com gerecht wird. Doch, um ehrlich zu sein, etwas Pop schadet nie. Und wenn er dann auch noch mit leicht experimentellen Klängen angereichert und von einer außerordentlichen Stimme vorgetragen wird, dann darf man auch publik machen, dass einem No Future In Gold zum Beispiel ganz gut gefällt.

Hinter MILÙ verbirgt sich niemand geringerer als Anke Hachfeld, die schon als Frontfrau von MILA MAR von sich Reden machte. Auf ihrem Solodebüt liefert sie den erneuten Beweis für ihre besonders wandlungsfähige Stimme, die es zu Wege bringt, zu berühren und unter die Haut zu gehen. Gerade die ersten drei Songs des Albums zeugen von gesanglicher Brillanz. Freiheit beginnt mit sparsam gesetzten Tastenberührungen auf dem Klavier, dezenten elektronischen Beats und einem Hauch von Gesang. Beim sehr schönen Aus Gold wird MILÙ zudem von KIM SANDERS (früher CULTURE BEAT) und Peter Heppner (WOLFSHEIM) unterstützt. Und Schnappschuss wird mit leicht orientalischen Einflüssen angereichert, wobei vor allem der kraftvolle Refrain zu begeistern weiß, der eine vollkommen andere Stimmgewalt der Künstlerin ans Licht bringt.

Mit diesen drei Songs hat man auch schon die drei wesentlichen Eckpfeiler des Albums ausfindig gemacht: Ein bisschen Alternative Pop, etwas Elektro und ein Hauch von World Music. Den Gegebenheiten der Genres passt sich dann auch Ankes Stimme an. Vom geheimnisvollen Flüstern und kindlichen Trällern über Operndiven-haften Gesang bis hin zu einem höchst erotischen Timbre: MILÙ setzt ihrer stimmlichen Wandlungsfähigkeiten keine Grenzen. Zudem haben die deutschen Texte eine mitunter berührende Wirkung, die teilweise in Trauer und Melancholie geboren wird, jedoch stets einen Funken von Hoffnung und Optimismus versprühen.

Als kleine Marktanalyse will ich jedoch noch anmerken, dass sich Fans von MILA MAR daran stoßen könnten, dass es dem Album an bewegenden und diskussionswürdigen Stoffen mangelt, während das Album für Mainstream-Popper etwas zu ruhig und experimentell ist. Ein schönes Album ist No Future In Gold trotzdem allemal geworden, wenngleich der musikalische Wert weit unter demjenigen liegt, den die Stimme von Anke Hachfeld alleine erreicht. Denn dieses Kehlchen ist einfach goldig.

Veröffentlichungstermin: 25.04.2005

Spielzeit: 50:39 Min.

Line-Up:
miLù – Gesang, Text, Musik

Dirk Reigner – Musik

Produziert von Dirk Reigner & miLù
Label: Drakkar

Homepage: http://www.milu-cat.com

Email: milu@milu-cat.com

Tracklist:
1. Freiheit

2. Aus Gold

3. Schnappschuss

4. Du Mensch

5. Zeitwaise

6. Nimm Mich

7. Du Bist Schön

8. Mein Freund Der Baum

9. Nie Genug

10. No Future In Gold

11. Lustschmerz

12. Unter Meiner Haut

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