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MICHAEL FEUERSTACK: The Forgettable Truth

Im Sog des Vergessens: MICHAEL FEUERSTACK liefert keine besonders intensive Unterhaltung für Indie und Singer-Songwriter-Fans.

Das Vergessen fällt manchmal arg schwer, gerade wenn es um Unangenehmes geht. Das brennt sich ins Hirn ein, man trägt es auf Ewig mit sich herum, geradezu unauslöschbar. Wahrheiten, die man vergisst, sind im Umkehrschluss also demnach oft nicht besonders unangenehm. MICHAEL FEUERSTACK, anno dazumal unter dem Namen SNAILHOUSE aktiv, hat sein drittes Soloalbum im Gepäck und fällt auch nicht besonders auf – weder besonders positiv noch besonders negativ. Und so ist The Forgettable Truth leider auch ein Album, das schnell vergessen ist. Es fehlen Ecken, Kanten, Intensität, packende Ideen und Gänsehautmomente. MICHAEL FEUERSTACK tobt sich im Bereich zwischen Indierock, Pop und Singer-Songwriter aus, schreibt nette Songs, die nicht wehtun, die nur äußerst selten stellenweise den Atem stocken lassen.

Schön ist natürlich, dass MICHAEL FEUERSTACK ganz auf großes Pathos, auf Überheblichkeit und auf Kitsch verzichtet, und für eine kleine, unaufdringliche Platte sorgt, die bodenständig klingt und einen angenehmen Gegenpol zu den großen, aufgeblasenen Produktionen darstellt, denen es oftmals an Authentizität mangelt. The Forgettable Truth ist dabei nicht schlecht gemacht. Man hört es MICHAEL FEUERSTACK an, dass er bereits seit den frühen Neunzigern aktiv ist und eine Menge Erfahrung sammeln konnte. Die Songs sind klar strukturiert, nicht selten geradezu schnörkellos. Dass sorgt aber dafür, dass einige Lieder eben schnell wieder in Vergessenheit geraten. MICHAEL FEUERSTACK hat aber glücklicherweise immer wieder nette Einfälle, so dass nicht selten Streicher oder Bläser für etwas Farbe sorgen. Das ist auch bitternötig, da sein Gitarrenspiel und seine Stimme recht blass und nur wenig charismatisch wirken. Das gilt auch für seine Band, die gerne etwas öfter hätte ausbrechen dürfen, gerade im Bereich der Dynamik.

Dennoch schafft es MICHAEL FEUERSTACK, einige gute Songs auf The Forgettable Truth zu packen: I Wanted More ist ein kleiner, sehr dezenter Hit, und wenn der Kanadier seine melancholische Seite auszuleben beginnt, entstehen schöne Nummern wie Clackity Clack, Talking Blues und Blue Light. Seine Rockambitionen in Form von The Devil wirken hingegen reichlich erzwungen. MICHAEL FEUERSTACK kann mit The Forgettable Truth insgesamt nur wenig begeistern, obwohl die Grundausrichtung durchaus passt. Wer es unaufgeregt und ohne viel Tamtam braucht, kann aber gefahrlos ein Ohr riskieren.

Veröffentlichungstermin: 17. Februar 2015

Spielzeit: 43:28 Min.

Line-Up:
MICHAEL FEUERSTACK – Voice, Guitar, Steel Guitar, Percussion
Peter Xirogiannis – Bass, Backing Vocals
Michael Belyea – Drums
Pietro Amato – Keys, French Horn

Gastmusiker:
Sebastian Chow – Violins
Nick Cobham – Backing Vocals
Laurel Sprengelmeyer – Backing Vocals
Label: Forward Music Group

Homepage: http://www.michaelfeuerstack.com

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/michaelfeuerstackmusic

Tracklist:
1. Receiver
2. I Wanted More
3. Lamplight
4. We Walk By
5. Clackity Clack
6. The Devil
7. Cemetery Trees
8. Mother Tongue
9. Glacier Love
10. Talking Blues
11. Blue Light
12. Monrovia

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