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MASTERPLAN: Novum Initium

Mit "Novum Initium" wagen MASTERPLAN den Neustart nach einer drastischen Umbesetzung. Operation gelungen darf man sagen, denn das fünfte Album der Band um Roland Grapow ist ein gelungenes Stück Melodic Metal.

Als Roland Grapow MASTERPLAN vor über zehn Jahren gründete, sahen die meisten wohl schon das nächste große Ding anrollen. Das Debüt erhielt sehr gute Kritiken, das zweite Album konnte da nicht ganz mithalten, kam aber immer noch sehr gut an. Auch ich rechnete damit, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein würde, bis die Band zu einem Branchenriesen wie Nuclear Blast wechseln und so richtig duchstarten würde. Leider kam es anders, größtenteils wohl wegen der personellen Querelen, insbesondere am Mikro. Sänger Jorn Lande stieg aus, wurde durch Mike DiMeo ersetzt, kehrte dann wieder zurück, nur um nach einem weiteren Album erneut auszusteigen. Sowas kann eine Band zurückwerfen, vor allem wenn dadurch live nicht viel passiert. Nun sind MASTERPLAN mit runderneuertem Line Up und Album Nummer fünf am Start.

Am Bass ist inzwischen der Ex-STRATOVARIUS-Bassist Jari Kainulainen zu hören, Matrin  Škaroupka ersetzt Mike Terrana am Schlagzeug und dann ist da noch der neue Sänger. Dieser hört auf den Namen Rick Altzi und war bisher unter anderem bei AT VANCE und THUNDERSTONE involviert. Kein großer Name wie Jorn Lande oder Mike DiMeo, aber stimmlich definitiv kein Zweitligist. Sein etwas rauer Gesang passt jedenfalls gut zu MASTERPLAN und ist stilistisch soweit nicht von Jorn entfernt. Nach dem Intro legen MASTERPLAN mit The Game einen Einstand nach Maß vor. Ein harter, moderner Up-Tempo-Song mit starkem Refrain, modernen Synthies und kernigen Riffs. Jau, das geht gut los! Keep Your Dream Alive könnte man wohl als Power-Ballade bezeichnen, auch wenn Herr Grapow hier rifftechnisch durchaus die Peitsche knallen lässt, allerdings auch ein sehr schönes Solo aus dem Hut zaubert. Aber vor allem Rick Altzi kann hier mit seinem inbrünstigen Gesang überzeugen. Black Night Of Magic erinnert laut Labelinfo an den Hit Kind Hearted Light. So kann man das natürlich nennen, Recycling wäre auch eine Möglichkeit der Bezeichnung. Aber seien wir nicht zu hart, denn die flotte Melodic-Nummer ist sehr gut gelungen, auch wenn sie mit ihrem großen Bruder vor allem refrain-technisch nicht ganz mithalten kann. Wird live aber trotzdem mit Sicherheit ein Abräumer.

Leider haben sich auch ein paar eher unspannende Songs auf das Album geschlichen. Betrayal ist einer dieser Songs – ganz gut, mehr aber nicht. Irgendwie fehlt bei allem so das letzte bisschen zum Erfolg. Auch Earth Is Going Down haut mich nicht aus den Socken. Aber es geht nicht alles den Bach runter im weiteren Verlauf des Albums. Bei No Escape geizen MASTERPLAN nicht mit Orchesterbombast und auch Pray For My Soul, Return From Avalon oder Through Your Eyes können überzeugen. Am Ende steht dann noch der über zehn Minuten lange Titelsong, der mich teilweise auch mal an SAVATAGE erinnert. Das Piano duelliert sich mit der Gitarre und Rick Altzi zieht alle Register, von dramatisch bis einfühlsam. Insgesamt haben MASTERPLAN mit Novum Initium ein starkes Album abgeliefert, auf dem lediglich zwei Songs abfallen. Der Rest ist gut bis sehr gut. Mal sehen, wie es mit der Band weiter geht. Für dieses Jahr ist eine Headliner-Tour angekündigt, auf der man die neue Mannschaft präsentieren kann. Als Fan zeitgemäßen und kitschfreien Melodic Metals sollte man wohl weder diese Tour noch dieses Album verpassen.

Veröffentlichungstermin: 14.06.2013

Spielzeit: 51:22 Min.

Line-Up:
Rick Altzi – Gesang
Roland Grapow – Gitarre
Jari Kainulainen – Bass
Martin Škaroupka – Drums
Axel Mackenrott – Keyboards
Label: AFM Records

Homepage: http://www.masterplan-theband.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/pages/MasterPlan/23206109822

Tracklist:
01. Per Aspera Ad Astra
02. The Game
03. Keep Your Dream Alive
04. Black Night Of Magic
05. Betrayal
06. No Escape
07. Pray On My Soul
08. Earth Is Going Down
09. Return From Avalon
10. Through Your Eyes
11. Novum Initium

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