Hüpf Metal, Crossover, Modern Metal, wie auch immer man es nennen will, es gibt mehr als genug Bands, die diese Art von Musik spielen. MASS HYSTERIA gehören auch dazu, allerdings finde ich, dass die Franzosen die Mehrheit ihrer Konkurrenz in den Sack stecken.
Mich wird dieser energiegeladene Crossover wohl niemals überzeugen können, doch MASS HYSTERIA heben sich von anderen Bands des Genres ab. Zum einen sind die Texte bis auf den letzten Song in französisch (wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass diese Sprache schön sei?!) zum anderen, was eigentlich viel wichtiger ist, klingen MASS HYSTERIA ziemlich frisch und vor allem nicht so unsäglich verkrampft freakig und verzichten auf allzu unglaubwürdige Hach-was-bin-ich-doch-ausgeflippt-Kreischereien.
MASS HYSTERIA sollten in der Hüpf-Gemeinde ihre Anhänger finden
Es fällt positiv auf, dass die Songs trotz Härte nicht langweilig oder erzwungen klingen, zwischen den üblichen abgedämpften Akkorden finden sich kleine Keyboardmelodien und recht abwechslungsreicher Gesang, der sich manchmal sogar im Ohr festsetzt.
Aufgelockert wird das Grundschema des Hüpf-Rhythmus mit exotischen Samples und Rhythmen, die eher aus der Tribal-Ecke zu stammen scheinen. “Aimable á souhait” (was auch als Single veröffentlicht wird) überrascht mit orientalischem Gesang, der sich ganz nett in den Song einfügt. Auch der letzte Track liebäugelt mit fremder Folklore, “Corazones olividados (saeteas dulces)” klingt, um es mal grob einzuordnen, nach Ofra Haza – und passt somit irgendwie nicht zum Rest des Albums, da der Track doch um einiges ruhiger ist als die übrigen.
Ein recht gelungenes Album, das abgesehen von einigen schon breitgetrampelten Pfaden, in der Hüpf-Gemeinde eigentlich Anhänger finden sollte.
MASS HYSTERIA “Contraddiction” Tracklist
Contraddiction
Zion
Aimable á souhait
Attracteurs étranges
Finistère amer
P4
Sur la bréche
Furia
La dernier tango
Osmos’
Le plus juste effet (irie)
Corazones olvidados (saetas dulces)
Spielzeit: 55:51