MARYS CREEK: Some Kind of Hate

So leid es mir tut, aber ich finde es schön, dass MARYS CREEK damals in den 80ern nicht zu den maßgeblichen Hardrock-Combos gezählt haben, auch wenn es so manches Magazin offensichtlich anders sieht.

WHITESNAKE, DEEP PURPLE, VAN HALEN, MÖTLEY CRÜE, IN FLAMES, u.s.w. – da könnt ihr nicht mithalten. MARYS CREEK haben es wirklich drauf und halten alle Trümpfe in der Hand. Mal ganz abgesehen davon, dass eine Band wie IN FLAMES mit vorliegender Band musikalisch nichts im Geringsten gemein hat und somit überhaupt nicht in der Liste auftauchen muss, könnte mir beim Lesen dieser Rezension des schwedischen Metal Heart wirklich der Kragen platzen. Mal ganz ehrlich: Wenn es Mitte der 80er tatsächlich keine Ready An´Willings, keine Perfect Strangers und keine Shout at the Devils gegeben hätte und stattdessen das Quartett um Mats Nilsson für das musikalische Unterhaltungsprogramm gesorgt hätte, wäre die Rockmusik ganz gewiss schneller von der Bildfläche verschwunden, als sich die Band auf ihrem Debütalbum überhaupt entscheiden kann, welchen Kind of Hate sie denn nun eigentlich besingen will. Dies will mir nämlich auch nach mehreren Durchläufen des Albums immer noch nicht so recht einleuchten, denn auf gut 50 Minuten Rockmusik geht man im Grunde mit dem Härtegrad eines Schaumgummi-Plektrons vor, dümpelt instrumental häufig belanglos vor sich hin und auch die Refrains bleiben einfach nicht hängen.

Sicher, es wäre unangemessen, eine Band nur wegen eines derartig am Ziel vorbeischießenden Reviews völlig zu verreißen. Some Kind of Hate ist ein Album, das niemandem wehtut und im Grunde auch zwölf grundsolide Songs abliefert. Alteingesessene Hardrocker werden dennoch mit dieser CD so ihre Probleme haben, so sind Tracks wie I Can Feel It und Things What You Do doch nichts als einfache WHITESNAKE-Replikate, ohne allerdings auch nur annähernd an das Niveau von David Coverdale und Co. heranzukommen, nicht einmal, was die aktuelleren Veröffentlichungen der Band anbelangt. Auch Gesanglich kann man sich nicht wirklich von oben genannten Bands absetzen, was aber sicher das geringste Problem der Band ist, zumal Mats Nilsson hier wirklich einen guten Job abgeliefert hat.

Wer trotz allem dem oben zitierten Review mehr Glauben schenkt, sollte sich zumindest einmal den Opener A Little Bit of Everything (mit leichter SENTENCED-Schlagseite) und den Titeltrack anhören – schade, dass ein solches Niveau auf weiten Strecken des Albums nicht gehalten wird. Liebe Rockfans, nehmt euch bitte folgenden Satz zu Herzen: WHITESNAKE, DEEP PURPLE, VAN HALEN, MÖTLEY CRÜE, IN FLAMES, u.s.w. haben es wirklich drauf und halten alle Trümpfe in der Hand – da könnt ihr nicht mithalten, ihr Jungs von MARYS CREEK!

Veröffentlichungstermin: März 2007

Spielzeit: 50:18 Min.

Line-Up:
Mats Nilsson – lead vocals
Bobby Ho – guitar
Stefan Halldin – drums
Robban Möller – bass

Label: MTM Music

Homepage: http://www.maryscreek.com

Tracklist:
01. A Little Bit of Everything
02. Down
03. She
04. There is no God
05. Things What You Do
06. I Don´t Believe
07. I Can Feel It
08. New Religion
09. Hold On
10. State of Mind
11. Some Kind of Hate
12. Dying for a New Day

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