MARTYR: Circle Of 8

"Circle Of 8" dient MARTYR als Beleg dafür, dass selbst mehrere Dekaden im Musikgeschäft nicht unbedingt ihre Spuren hinterlassen müssen.

Obwohl sie schon seit Beginn des Jahrhunderts in regelmäßigen Abständen live auftreten, haben MARTYR in der Zeit ihrer Wiedervereinigung erst eine EP veröffentlicht. Mit “Circle Of 8” wollen die Heavy Metal-Urgesteine das nun ändern: Ganze zwölf Songs stehen auf dem Programm und dienen als Beleg dafür, dass selbst mehrere Dekaden im Musikgeschäft nicht unbedingt ihre Spuren hinterlassen müssen.

Anders als man es vielleicht erwarten würde, pflegen MARTYR eine kantige Herangehensweise, schrecken vor saftigen Riffs ebenso wenig zurück wie vor treibenden Thrash-Einflüssen. Hinzu kommen in “Afterlife” und “Speed Of Samurai” Gitarrenleads und Soli, deren Zielstrebigkeit dem Album hörbar gut tun. Die große Stärke von “Circle Of 8” bleibt nichtsdestotrotz seine Unverbohrtheit gepaart mit einem Gespür für Authentizität, welche dem Genre sonst leider viel zu oft abhanden kommt.

MARTYR wärmen keine Klischees auf

Anstatt überstrapazierte Klischees aufzuwärmen, verbinden MARTYR die Stärken von Heavy, Power und zum Teil Thrash Metal in ihren besten Momenten so souverän, dass man über die Heerschaaren an Drachentötern, die innerhalb der letzten zehn Jahre zu ihrer Profession gefunden haben, nur mitleidig den Kopf schütteln kann. Tatsächlich wischen die Niederländer nicht nur im thrashigen “Art Of Deception” mit solchesgleichen den Boden. Auch “D.I.” lässt an den Kraftreserven der Altherren keinen Zweifel aufkommen. Diesem variablen Gesamtbild fügt sich auch Sänger Rop van Haren, röhrt mal rau und dreckig ins Mikrofon, nur um dann in “Insensible Scream” nach bislang unerreichten Tonhöhen zu streben. Hin und wieder übertreibt es der gute Mann jedoch mit zu plakativ zur Schau gestellter Emotion, wie im Titeltrack und “All Warriors Blood” zu hören ist.

In der zweiten Hälfte hat “Circle Of 8” ein paar Hänger

Solche Aussetzer bleiben eher Ausnahme als Regel, trüben den Hörspaß an “Circle Of 8” dennoch nachhaltig. Vor allem, weil mit “Scene Of Hell” und “Fake” auch in der zweiten Albumhälfte eher laues Material vertreten ist, können MARTYR ein paar Hänger während der 60 Minuten, die “Circle Of 8” im Gesamten ausmachen, nicht verhindern. Dank der trockenen wie unaufdringlichen Produktion, welche vor allem im Bereich der Drums immer wieder nostalgische Spitzen zelebriert, schafft es die Band immerhin, selbst die Füller unbeschadet zu durchschiffen. Ein besseres Album wird “Circle Of 8” dadurch vielleicht nicht, die Aufmerksamkeit gebührt dafür in vollem Umfang den positiven Aspekten der Platte. Aspekte, die so manchem althergebrachten Metal-Liebhaber ein Lächeln aufs Gesicht zaubern dürften.

Veröffentlichungstermin: 04.11.2011

Spielzeit: 60:50 Min.

Line-Up:
Rop van Haren – Vocals
Rick Bouwman – Guitars
Marcel Heesakkers – Guitars
Toine van der Linden – Bass
Wilfried Broekman – Drums

Produziert von MARTYR
Label: Metal Blade

Homepage: http://www.martyronline.nl
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/MARTYRONLINE

MARTYR “Circle Of 8” Tracklist

01. D.I.
02. Afterlife
03. Art of Deception
04. Circle of 8
05. All Warriors Blood
06. The Uninvited
07. Insensible Scream
08. Scene of Hell
09. Fake
10. Justified Killing
11. Locked
12. Speed of Samurai

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