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MARTY FRIEDMAN: Loudspeaker

Ein gutes, wenn auch nicht perfektes Instrumentalalbum, das aber wohl nur in einem eingeschränkten, vornehmlich aus technikverliebten Gitarristen bestehenden Kreis Freunde finden dürfte.

Loudspeaker ist das fünfte Soloalbum von Marty Friedman, der mit seinen Veröffentlichungen vor allem in seiner Wahlheimat Japan Erfolge feiern konnte. Loudspeaker etwa stieg dort auf Platz 20 der Albumcharts ein. Ein solcher Erfolg wird dem ehemaligen MEGADETH-Gitarristen hier in Europa wohl auf absehbare Zeit vergönnt bleiben – instrumentale Gitarrenmusik ist nun einmal nicht jedermanns Sache.

Das selbst gesteckte Ziel, mit Loudspeaker sein bislang aggressivstes Album aufzunehmen, hat Friedman ohne Zweifel erreicht – man höre sich nur das eröffnende Elixir an, einen echten Speed-Metal-Kracher. Aber auch der Rest des Albums rockt gewaltig und kommt sehr energiegeladen rüber. Wirklich bemerkenswert ist, dass dieser gestiegene Härtegrad nicht auf Kosten der Melodien geht, die seine Musik schon immer auszeichneten und von manch anderem Gitarrenhelden abhoben.

Loudspeaker, auf dem sich solch illustre Gastmusiker wie Billy Sheehan, STEVE VAI und John Petrucci die Klinke in die Hand geben, zeichnet sich vor allem durch nachvollziehbare Songstrukturen und wiederkehrende Hooklines ab, Merkmale also, die man auf manch anderen Gitarristen-Alben schmerzlich vermisst. Die Rhythmusfraktion spielt dabei überwiegend sehr straight und teilweise gar minimalistisch. Alles ist also darauf ausgelegt, Friedman den größt möglichen Freiraum zu geben, um die Songs mit seinem Gitarrenspiel zu gestalten und sich entfalten zu können.

So melodisch und eingängig die Songs auch sind, ist Loudspeaker doch ein Album, welches ausschließlich Leute ansprechen wird, die ein Faible für gitarrenbetonte, technisch höchst anspruchsvolle Instrumentalmusik haben, denn frei von Gefrickel ist das Album natürlich trotz allem ganz und gar nicht. Auch ist Friedmans Gitarrenspiel zwar technisch perfekt, gleichwohl mangelt es ihm etwas an Feeling. Wer auf letzteres Wert legt, dürfte also mit Loudspeaker nicht besonders glücklich werden.

Fazit: ein gutes, wenn auch nicht perfektes Instrumentalalbum, das aber wohl nur in einem eingeschränkten, vornehmlich aus technikverliebten Gitarristen bestehenden Kreis Freunde finden dürfte.

Veröffentlichungstermin: 22.09.2006

Spielzeit: 47:09 Min.

Line-Up:
Marty Friedman – Gitarren, Bass

Gäste:
Ryuichi Nishida – Schlagzeug
Masaki – Bass
Billy Sheehan – Bass
John Petrucci – Gitarre
Jeremy Colson – Schlagzeug
Jens Johanssen – Keyboard
Steve Vai – Gitarre
Tetsu Mukaiyama – Schlagzeug
Mick Karn – Bass
Geri Soriano-Lightwood – Gesang
Ikuo – Bass
Label: Mascot Records

Homepage: http://www.martyfriedman.com

Tracklist:
1. Elixir
2. Street Demon (Santa Rosa Wrecking Mix)
3. Black Orchid
4. Paradise Express
5. 世界に一つだけの花
6. Glycerine Flesh
7. Stigmata☆Addiction
8. Viper
9. 雑音の雨(Static Rain)
10. Coloreas Mi Vida
11. Devil Take Tomorrow

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