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MANTRIC: The Descent

Weil EXTOL dem christlichen Glauben angehörten, wissen sie wohl, dass ihr Leben nach dem Tod ein gutes wird. Und davon haben auch die Hörer etwas – Bühne frei für MANTRIC und ihr grandioses Debütalbum!

Sang- und klanglos starben EXTOL nach dem Ausstieg deren Sängers Peter Espevoll. Aber da EXTOL dem christlichen Glauben angehören, gibt es für sie ein Leben nach dem Tod. Die Prophezeihung, dass dieses Leben besser wird, trifft auf MANTRIC zu. Die neue Band um den kreativen Kern von EXTOL wirkt daher vertraut, ist aber trotzdem eine Herausforderung auch für abgebrühte Hörer. Mit nur einem Unterschied: Sie ist besser als der Vorläufer. The Descent ist ein spannendes Album, das sich nur langsam beim Hörer festsetzt und dank vieler verschiedener Riffs, Details und Wendungen unberechenbar bleibt. Die fünf Norweger wildern in einem wunderbar undefinierten Feld zwischen Hardcore, Progressive Metal und Alternative Rock, lassen keinen Vergleich zu, außer natürlich, du ahnst es natürlich schon, EXTOL.

Dank der großartigen Gesangsleistung von Ole Sveen, der auch schon beim MANTRIC-Vorläufer in den cleanen Stellen für Gänsehaut gesorgt hat, reicht die Musik dem Hörer immer wieder die Hand und verzaubert ihn. Das ist wie ein farbenprächtiges Märchen, gefährlich, traurig, schön, wild und magisch zugleich. Eine Menge komplexer Riffs und verschrobener Leadgitarren finden sich in jedem Song, das wird zusammen mit den ambivalent wirkenden Gesangslinien und dem komplexen Drumming zu Songs arrangiert, die eben einen jedes Mal wieder schweren Brocken darstellen, denen es aber nie an Emotionalität mangelt. Das eh schon komplexe Gesamtbild wird durch Synthesizer, Violinen und Akkordeon verfeinert, ohne auch nur entfernt in Kitsch abzurutschen.

The Descent ist eine Achterbahnfahrt, es ist bewusstseinserweiternd, es geht mit jedem Hören tiefer und hat immer eine gewisse positive Grundtendenz, so dass der Hörer nicht von der Komplexität abgeschreckt, sondern von der eigensinnigen Poesie angezogen wird. Die Liste an brillanten Songs ist lange: Tower Of Silence, Symptoms, Spear Of Heaven, Alihorn, Water Through Fire und das größtenteils leise Instrumental Uro lassen die Nackenhaare zu Berge stehen und sind verflucht intensiv. Und wenn schon nicht beim ersten Hören, dann beim dritten, vierten oder fünften. Irgendwann packt das Album zu und macht von vorne bis hinten Sinn. Egal ob es sich um ruhige Stücke handelt, um solche, die etwas eingängiger sind, oder um die brutalen Attacken, in denen gebrüllt wird, wie am Spieß, in jeder dieser Reinkarnationen machen MANTRIC eine gute Figur und gehen unter die Haut.

Auch wenn die Snare anfangs etwas gewöhnungsbedürftig klingen mag, durch den massiven Mix von Tue Madsen wird dieses sensationelle Debüt noch weiter verfeinert. Und weil MANTRIC nicht predigen, sondern einfach sie selbst sind, wirken sie so bewusstseinserweiternd. Freunde von BURST, NAHEMAH, THE OCEAN und natürlich EXTOL dürfen The Descent nicht überhören.

Veröffentlichungstermin: 30. April 2010

Spielzeit: 51:17 Min.

Line-Up:
Ole Sveen – Vocals, Guitar, Violin, Mandolin, Akkordeon
Tor Glidje – Guitar, Vocals, Percussion
John Mjaaland – Bass, Vocal
Kim Akerholdt – Drums
Anders Salomon Lidal – Soundscapes

Label: Prosthetic Records
MySpace: http://www.myspace.com/mantricofficial

Tracklist:
1. The Asylum 2013
2. Tower Of Silence
3. Symptoms
4. Invasion
5. Spear Of Heaven
6. Cognitive Cocaine
7. Alihorn
8. Choice
9. In A Treacherous Kiss
10. Water Through Fire
11. Dark Passenger
12. Uro

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