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MALADIE: …still…

Die musikalische Diversität hat mit dem "Plague Metal" von MALADIE einen (weiteren) würdigen Vertreter gefunden.

Die musikalische Diversität hat mit dem Plague Metal von MALADIE einen (weiteren) würdigen Vertreter gefunden. Schließlich durchmischt die Band aus Ludwigshafen, die mit …still… ihr zweites Album veröffentlicht hat, Sprachen, Gesangsvariationen, Genres, Tempi, Instrumentationen in einem Ausmaß, dass dem Album nicht immer und auch nicht von vornherein zu folgen ist. Das fängt schon beim Opener Demutatio an, der in etwa mit einem sakralen Chor beginnt, ehe dieser von deathigem Riffing abgelöst wird. Es folgt Black Metal-Raserei mit Keif-Vocals, die in einen ruhigeren Part mündet, der von leidendem Clean-Gesang begleitet wird. Dazwischen findet die Band noch Räume, um Soli für Gitarre und Saxophon unterzubringen. Da ist schon sehr viel in einen einzigen Song verpackt.

Dieses Schema des Songaufbaus erhalten MALADIE aufrecht. Einzig die kurzen und ruhigen Interludes Agnitio, Abdico und Circuitus begnügen sich entweder mit Klavier oder einer Akustik-Gitarre, die vom Schlagzeug begleitet wird. Weitaus gesangslastiger ist dagegen das mit fast durchgehender Lead-Melodie begleitete Inexistentia, wo unter anderem die vielen Gesangsvariationen wie Clean-Gesang, mehrstimmiger Chor, Kreischen und Growls zum Tragen kommen. Nicht umsonst schart die Band um Gitarrist Björn Köppler (TOMBTHROAT) jede Menge Personen mit Stimm-Potenzial um sich, wie etwa den umfunktionierten TOMBTHROAT-Drummer Alexander Wenz oder SHAPESHIFT-Sänger Bernd Wener.

Trotz des sich ähnelnden Songaufbaus werden die einzelnen Tracks nicht langweilig (ist ja auch nicht der basalste Aufbau), als dass immer wieder Überraschungsmomente und Besonderheiten auftauchen. Ob es nun das ungezügelte Saxophon-Zwischenspiel in Asperitas ist, das auffallend coole Riffing in Discrepantia oder der orientalische Touch in Semivivus. Letztgenannter Track geht im Übrigen übergangslos – als Brücke dient ein unverständliches, jeoch angsterfülltes und leidendes Geschreie – in den Abschlusstrack Evigilantem über, der von Clean-Gesang bei Klavier-Begleitung eingeleitet wird, zu dem sich dann in gemäßigtem Tempo auch das Saxophon, das Schlagzeug und die Gitarren dazu gesellen. In weiterer Folge steigert der Song das Tempo, es folgen Soli, Blast Beats usw. – kurz ein würdiger Abschluss.

Je öfter man sich die Zeit für das viersprachige (Deutsch, Englisch, Französisch und Latein) Album nimmt – und es benötigt bei einer Spieldauer von knapp 75 Minuten auch seine Zeit -, desto schlüssiger erscheinen einem die Arrangements und desto homogener fließen die oft unterschiedlichen Songstrukturen ineinander und lassen somit ein homogenes, aber abwechslungsreiches Werk entstehen. Dass der Gesamtsound etwas dumpf ausgefallen ist, soll nur beiläufig erwähnt sein. Viel wichtiger ist, dass …still… eine der interessantesten Veröffentlichungen in diesem Kalenderjahr ist und bleiben wird.

Veröffentlichungstermin: 06.03.2015

Spielzeit: 72:28 Min.

Line-Up:
Déhà – Voices & Keyboards
Mathias Blässe – Schlagzeug  
Moritz Grenzmann – Bass
Hauke Peters – Saxophon
Kevin Olasz – Gitarre
Mark Walther – Gitarre
Björn Köppler – Gitarre
Bernd Wener – Gesang (clean)
Alexander Wenz – Gesang

Gast-Musiker
Tobias Alter (SPHERON) – Gitarre (lead)
Vespasian (IMPERIUM DEKADENZ) – Gitarre (acoustic)
Guido Meyer de Voltaire (Ex-BETHLEHEM, REVEL IN VOID, AARDVARKS) – Voices

Produziert von Christoph Brandes @ Iguana Studios, Buchheim
Label: Apostasy Records

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/maladieband

Tracklist:
1. Demutatio
2. Agnitio
3. Inexistentia
4. Asperitas
5. Abdico
6. Discrepantia
7. Circuitus
8. Semivivus
9. Evigilantem

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