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MAEL MORDHA: Manannán

Unser Captain Chaos würde wohl schreiben: "Willst du dich richtig wild und mächtig stark fühlen, dann brauchst du dieses Album".

Unvergessen, wie ich die Jungs von MAEL MORDHA mal vom Flugplatz abgeholt habe und sie dort schon aufs fleißigste vorgetankt hatten, weil das Bier dort so billig war (!?!). Nun denn, ´Sé leigheas na póite ól arís! Heitere betrunkene Gesellen im Bandbus zu haben, die sich abwechselnd hart boxen und dann vereint irische Folkslieder singen, das erlebt man nicht so oft. Es macht schon Sinn, das dieser lustige Haufen mit Crunch ´nen Manager und Kindermädchen immer dabei hat.

Auch auf ihrem dritten Album vertonen die Iren mit ihrem Gaelic Doom Metal genau das, was man erwartet, wenn man die Band bzw. die Jungs aus Dublin kennt. Nur mit dem Unterschied, dass MAEL MORDHA diesmal ihren kauzigen Metal mit Doom-Anleihen und Folkelementen vollends mit der Macht einer gälischen Kriegsaxt auf den Zuhörer niederschmettern lassen. Wieder erzählen sie von legendären Schlachten und Kriegern, diesmal unter dem Banner vom irischen Meeresgott und Herrscher über die Anderswelt, Manannán mac Lir. Gleich zum Auftakt ertönt bedrohlich das Kriegshorn, man hat das Gefühl, von einer wilden Horde Kelten überrollt zu werden. Spätestens mit dem dritten, energischen Song The Doom Of The Races Of Eire hat man das Gefühl, selbst einer der wilden Krieger zu sein. Voller Energie, aufgeheizt von der beflügelnden Tin Whistle, fühlt man sich mächtig stark, beim stampfenden Mittelteil fühlt man sich mitten drin im Chaos aus Schwertern, Äxten, Blut und Ehre. Die Metal-Elemente sind so true, wie es MANOWAR immer gern gewesen wären. Der Doom drückt ebenfalls energisch und heroisch aus den Boxen, mit viel SOLSTICE und auch mal einer MIRROR OF DECEPTION-Melodie fließen beide Elemente harmonisch zusammen. Aufgepeppt werden sie immer mal wieder von Melodien aus der irischen Folklore, meistens natürlich, wenn auch die muntere Tin Whistle ertönt. Wie gehabt wünscht man sich eigentlich mehr davon, aber MAEL MORDHA sind nun mal Krieger und keine Kirmesmusikanten. Das belegt auch der Sound, der direkt aus den Boxen drückt, selbst das Schlagzeug ist so weit nach vorn gemischt, dass jeder Takt einem Schlag ins Gesicht gleicht. So reckt man gern die Faust beim vom Bass getragenen Our Ancestors Dwell Here mit beschwörendem Mittelteil mit fast magischer Atmosphäre, beim recht True-Metallischen Titelsong oder dem heroischen Doomsong The Gaedhelic Twilight mit reichlich SOLSTICE drin. Aber auch wenn man die Vorbilder von MAEL MORDHA deutlich heraushören kann, die Mischung ihres Gaelic Doom Metal ist absolut einzigartig. Und den hauen sie mit so viel Energie und Kampfeslust heraus, da kommen die meisten Power-Metaller nicht mit. Manchen mag es stören, dass Roibéard Ó Bogail kein begnadeter Sänger ist, letztendlich aber bringt er perfekt die Rauheit und ungezügelte Wildheit mit, die den Sound dieser Band ausmacht. Aaaarg, ich zieh jetzt raus in den Garten, vielleicht kann ich ein paar Wikinger oder Engländer in einer mächtigen Schlacht vertreiben. Dieses Album gibt mir die Kraft dazu!

Unser Captain Chaos würde wohl schreiben: Willst du dich richtig wild und mächtig stark fühlen, dann brauchst du dieses Album. Geeignet ist Manannán für alle Krieger, egal ob heroischer Doomer, True-Metaller oder kämpferischer Pagan-Held. Eine tolle Band, Gum biodh Eòin Gràidh nan Gàidheal fillte ri dealbh fo bheatha. Slán!

Veröffentlichungstermin: 14.05.2010

Spielzeit: 45:32 Min.

Line-Up:
Roibéard Ó Bogail – Vocals, Piano, Tin Whistles, Horn
Gerry Clince – Guitar
Anthony – Guitar
Dave Murphy – Bass
Shane Cahill – Drums

Produziert von Mael Mordha und Anders Bomberg
Label: Grau Records

Homepage: http://www.mael-mordha.com

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/maelmorda

Tracklist:
1. Through The Lungs Of The Dead
2. The Summoning
3. The Doom Of The Races Of Eire
4. Our Ancestors Dwell Here
5. Manannán
6. A Nation In Ruins
7. The Gaedhelic Twilight
8. Back To Eire I Go With A Heavy Heart

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