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MADE OF HATE: Pathogen

Ein eingängiges Gebräu aus Modern Thrash und Power Metal mit rauhen Vocals, das aber leider schnell an Faszination verliert.

In der schnelllebigen Konsumgesellschaft, in der wir leben, ist es wichtig, mit seinem Produkt sofort aufzufallen und durch Einzigartigkeit zu bestechen. In gewisser Weise ist das den Polen von MADE OF HATE mit ihrem zweiten Album gelungen. “Pathogen” mag nicht allzu komplex sein und spieltechnisch ebenfalls keine neuen Rekorde aufstellen, aber die Kombination aus fett groovenden Rhythmusgitarren und einer dominanten Leadgitarre, die sich mit oft simplen wie prägnanten Melodien bemerkbar macht, geht verflixt gut ins Ohr.

Nimmt man jetzt noch das räudige und leider auch eintönige Organ von Ex-Gitarrist Radek Pólrolniczak hinzu, der in seinen besten Momenten an GOREFEST-Sänger Jan Kris de Koeyer erinnert, dann hat man mit “Pathogen” ein Album, das sich fürs Auto ebenso gut eignet wie für die nächste Metalfete im heimischen Partykeller. Wie gesagt, “Friend”, “Lock’n’Load”, “You, Departed” und das von CHILDREN OF BODOM inspirierte “I Can’t Believe” setzen sich dank ihrer markanten Melodieführung sofort im Ohr fest und verbinden so die Vorzüge modernen Power Metals mit einem groovenden Thrash Element.

“Pathogen” nutzt sich viel zu schnell ab

Zeitgleich erkaufen sich MADE OF HATE diese unverschämte Eingängigkeit mehr als teuer, sind die Arrangements doch allesamt recht simpel gehalten und in der Folge viel zu durchschaubar. Somit stellt sich nach anfänglicher Überraschung bald Ernüchterung ein. Die Songs verlieren früh an Faszination, die zunächst griffigen Melodien nutzen sich ab und was bleibt, ist ein ordentlich produziertes Stück moderner Metal, das seine Funktion in erster Linie als Einstiegsdroge wahrnehmen wird.

“Pathogen” führt Neulinge schnell und zielstrebig an extreme Metalspielarten heran, büßt im Gegenzug jedoch schnell an Charme und Wiederabspielwert ein, wodurch sich Pathogen selbst zum soliden Kandidaten für unscheinbare Hintergrundbeschallung degradiert. Das ist eben eine der vielen Schattenseiten dieser schnelllebigen Zeiten. Wer nicht aufpasst und nicht in seine Substanz investiert, landet schnell wieder auf der Straße. Selbst wenn aus 15 Minuten Ruhm kurzfristig 38 werden sollten.

Veröffentlichungstermin: 27.08.2010

Spielzeit: 37:36 Min.

Line-Up:

Radek Pólrolniczak – Vocals
Mike Kostrzynski – Guitars, Backing Vocals
Jarek Kajszczak – Bass
Tomek Grochowski – Drums

Produziert von Tomasz Zalewski
Label: AFM Records

Homepage: http://www.madeofhate.net

MADE OF HATE “Pathogen” Tracklist

01. Friend
02. Russian Roulette
03. You, Departed
04. I Can´t Believe
05. Lock´n´Load
06. Pathogen
07. False Flag
08. Questions

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