MACHINE HEAD: Through the Ashes of Empires

Pathetische Jubelarie auf eine große Platte…

Endlich! An kaum eine Platte in den letzten Jahren hatte ich so hohe Erwartungen wie an diese. Und kaum eine Platte in den letzten Jahren hat meine Erwartungen so perfekt erfüllt, oder gar übertroffen wie diese. Hammer! Göttlich! Orgasmus!

Rob Flynn und seine Jungs haben ja nun wirklich noch keine schlechte Musik gemacht bisher, aber dieses Mal haben sie sich selbst übertroffen. Auch wenn mir nur eine Promo-CD mit 8 Tracks vorliegt, dieses Meisterwerk können die auf dem Endprodukt noch hinzukommenden Songs nicht mehr kaputtmachen, selbst wenn es noch mal eine unsägliche POLICE Coverversion sein sollte.

Allein der Opener „Imperium“ hämmert einem die genialen Riffs nur so um die Ohren. Über 6 Minuten volle Kante! Härte, Aggression, Power! Sogar ein schneller Part mit klassischem Metal-Riffing wird nahtlos in die moderne Struktur und den modernen Groove eingewoben. Dieser Song erreicht und übertrifft endlich mal wieder die Klasse von „Davidian“. Und damit steht er nicht allein auf diesem Album. Mit „Bite the Bullet“ geht es auf dem selben hohen Niveau weiter. Und immer weiter, Song für Song… Ich bin meinen erklärten Lieblingen gegenüber ja durchaus kritisch eingestellt, und lege an MH Alben einen höheren Standard an, als vielleicht an andere Bands, aber diese Platte haut mich regelrecht um. Endlich haben sie es geschafft ihr hohes spielerisches und kreatives Potenzial und ihre massive Energie perfekt zu bündeln und auf Platte zu bringen. Eine Lehrstunde in modernem Metal-Songwriting und Arrangement.

Einflüsse aller bisherigen Alben sind zu finden, besonders von „Burn my Eyes“, allerdings ohne die Weiterentwicklungen der letzten Jahre zurück zu drehen oder zu verleugnen. Der Einstieg von Phil Demmel (Ex-VIO-LENCE)hat dieser Band mehr als gut getan. Die WahWah-Spielereien wurden zurückgefahren, das volle Brett regiert, es wird mehr zusammen und songdienlicher gespielt als noch auf „Supercharger“ (was trotz allem auch schon ein Klasse Album war). Überhaupt sind die musikalischen Leistungen der einzelnen Bandmitglieder beeindruckend, vor allem die fantastische Schlagzeug-Arbeit von Dave McClain. Die Band agiert als perfekte, tödliche Einheit, unterstützt von einer kraftvollen Produktion. Die Songs treiben ohne Ende, es gibt keinen Durchhänger, keine Filler. Jeder Song ist Anspieltipp.

Auch textlich und gesanglich hat Rob hier sein Masterpiece abgeliefert. „Imperium“ als neue Hymne für alle Leute, die die Schnauze voll haben, oder „Left unfinished“, als eindringliche Aufarbeitung seiner Kindheitserlebnisse („…I´ll never forget / Life you disdain / So to the parents that bore me this pain / With all the things you left unfinished…“).

Er spricht aus dem Herzen derjenigen, die noch denken und fühlen können und bringt die Sachen mit der ihm eigenen deutlichen Sprache auf den Punkt („…Hear me now / Words I vow / No fucking regrets / Fuck these chains / no god damn slave / I will be different…“- „Imperium).

MACHINE HEAD schaffen mit dieser Platte erneut die moderne Definition von harter Musik. Sie erschaffen sich und das Genre neu. Kein Auswälzen von Klischees, nur ehrliche harte, intensive Musik. Alle, die sich, abgeschreckt durch die Trends der letzten Jahre, von dem Jetzt und der Zukunft abgewandt und der Vergangenheit zugewandt haben, sollten sich dieser Band nicht verschließen. Das hier ist kein Nu oder was auch immer Metal, das ist schlicht Heavy Metal 2003! Punkt.

Spielzeit: 44.38 min. Min.

Line-Up:
Robert Flynn – Voc., Guit.

Adam Duce – Bass

Phill Demmel – Guit.

Dave McClain – Drums

Produziert von Robert Flynn und Andy Sneap
Label: Roadrunner

Homepage: http://www.machinehead1.com/

Tracklist:
(Promo-Version)

1.Imperium

2.Bite the Bullet

3.Left unfinished

4.Elegy

5.In the presence of my Enemies

6.Days turn blue to grey

7.All fall down

8.Descend the shadows of Night

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