Schade, M.ILL.ION gibt es auch schon eine ganze Weile, aber der große Erfolg ist bei den schwedischen Hard Rockern bisher ausgeblieben. Aber die Göteborger ziehen fleißig ihr Ding durch und präsentieren nun mit Sane & Insanity ihr siebentes Album.
Wirklich viel hat sich zum Vorgänger nicht geändert, und das ist gut so. Das neue Album durchzieht wieder eine typisch schwedische Linie, die in den melodischeren Momenten vor allem wieder an EUROPE erinnert, wozu oft auch die Vocals beitragen. Trotz der hochmelodischen Ausrichtung versumpft man nie ihm zahnlosen AOR, mit Energie und guter Laune rocken die Schweden aus den Boxen. Geht es etwas kraftvoller zur Sache, dann denkt man schon mal an die schwedischen Kollegen ASTRAL DOORS in Softie-Laune, gelegentlich kommen die dänischen Nachbarn von PRETTY MAIDS in den Sinn, bei den geraden Party-Rockern auch mal die Schweizer GOTTHARD. Auch wer gerade unterwegs ist, um im Mediashop das neue WHITESNAKE-Album zu holen, der kann sehr gern auch zu Sane & Insanity greifen. Die z.B. auf dem Vorgänger Thrill Of The Chase noch stark vertretenen DEEP PUPLE-Anleihen tauchen hier nicht mehr so oft, dann aber deutlich auf, vor allem, wenn sich die Hammond-Orgel zu Wort meldet. Musikalisch geht es sehr solide zu, da sind Profis am Werk. Auch die Vocals von Ulrich Carlsson überzeugen wieder, bleiben angenehm männlich, um dann in den passenden Momenten erst in die Genreüblichen hohen Tonlagen zu steigen. So hört man das catchy I Raise My Glass mit dicker Portion TREAT genauso gern wie die kitschfreie Ballade Fuel To My Heart oder das treibende Test Of Time mit DEEP PUPLE-Auftakt. Es gibt ohne Ende Mitsumm-Melodien, knackige Grooves, immer wieder tolle Leads im Stil von John Sykes (THIN LIZZY, WHITESNAKE), alles eingepackt in gutem Sound. Nur diesen einen Song, der ewig im Ohr hängen bleibt, was bei diesem Stil durchaus vorteilhaft ist, den gibt es nicht. Aber das stört nur peripher.
Wer guten, hoch melodischen Hard Rock mit ordentlicher Energie mag, der kann gerne zugreifen. Zwar gelingt es M.ILL.ION wieder nicht, echte Hits zu schreiben, die dauerhaft hängen bleiben, aber das Gesamtwerk macht echt Spaß. Lieber ein gelungenes Album als 2-3 Hits auf einem sonst langweiligen Album.
Veröffentlichungstermin: 25.03.2011
Spielzeit: 51:56 Min.
Line-Up:
Ulrich Carlsson – Vocals
Andreas Grövle – Guitar
Angelo Modafferi – Keyboards
B.J. Laneby – Bass
Per Westergren – Drums
Label: Metal Heaven
MySpace-Seite: http://www.myspace.com/millionized
Tracklist:
1. Sea Of Fate (Intro)
2. Cry To Heaven
3. Everyday Hero
4. Tomorrow Never Dies
5. I Raise My Glass
6. Sane And Insane
7. Hell´s Gate
8. Under Your Wings
9. Fuel To My Heart
10. Drama Queens
11. Test Of Time
12. Hate
13. Seize The Day