blank

LYNCH MOB: Smoke And Mirrors

Als Hard Rocker kann man bei "Smoke And Mirrors" gefahrlos zugreifen, auch wenn ich mich dem verbreiteten Jubel über dieses Album nicht bedingungslos anschließen kann.

Da hat das Infoblatt tatsächlich mal Recht, das Debüt Wicked Sensation des LYNCH MOB vor fast 20 Jahren war ein Knaller. Die Band um Sänger Oni Logan und George Lynch, der mit seinem Gitarrenspiel vorher bei DOKKEN für Begeisterung sorgte, konnte mit Wicked Sensation 1990 ein absolutes Highlight im melodischen Hard-Rock abliefern. Was danach kam, das konnte mit dem Debüt nicht mal ansatzweise mithalten. Und das lag sicher nicht allein an Robert Mason, der Logan am Mikro ersetzte.

Nun haben sich Logan und Lynch also wieder gefunden und wollen an alten Erfolgen anknüpfen. Unterstützt werden sie von Scott Coogan (ACE FREHLEY, BRIDES OF DESTRUCTION) und Marco Mendoza (THIN LIZZY, TED NUGENT). Nun ja, vielleicht hätte ich das Debüt nicht kürzlich hören sollen, denn auch wenn Smoke And Mirrors seine Reize hat, an den Klassiker des LYNCH MOB kommt das neue Album nicht heran. Einige Songs rocken ordentlich und lassen tatsächlich kurz an das Debüt denken, wie der Titeltrack oder My Kind Of Healer. Starke Songs gibt es genug, zum Beispiel das Hitverdächtige Lucky Man. Manchmal bemüht man sich aber auch in modernerer Härte, wie man es schon nicht sehr erfolgreich beim Aktualisieren der DOKKEN-Klassiker auf Revolution versucht hat. Das klingt auch hier etwas aufgesetzt, konsequent back to the roots wäre hier sicher die bessere Wahl gewesen. Ein erhofftes Highlight bleibt ebenfalls aus: wo Lynch bei DOKKEN oder eben auch noch auf Wicked Sensation mit seinem Gitarrenspiel und vor allem den Leads oft für eine meterdicke Gänsehaut gesorgt hat, da herrschen auf Smoke And Mirrors eher unspannende Routine und etwas lieblose Soli. Sicher ist das Gebotene immer noch von der besseren Sorte, aber doch zu weit weg von dem, was zumindest ich mir erhofft hatte. Der Gesang von Oni Logan geht absolut in Ordnung, bleibt aber vom Energielevel des Debüts ebenfalls merklich entfernt. Überraschend deutlich orientieren sich die Vocals sogar mal an THIN LIZZY wie beim Opener 21th Century Man, da möchte sich wohl wer für den freien Posten bei den irischen Rockern bewerben?

Vielleicht sollte man Smoke And Mirrors nicht direkt mit dem klasse Debüt vom LYNCH MOB vergleichen, wie es die Band selbst wohl macht. Dann hat man ein wirklich gutes, aber nicht überwältigendes Hard Rock-Album. Im direkten Vergleich kann man letztendlich empfehlen, auch Ausschau nach Wicked Sensation zu halten. Als Hard Rocker kann man aber bei Smoke And Mirrors gefahrlos zugreifen, auch wenn ich mich dem verbreiteten Jubel über dieses Album nicht bedingungslos anschließen kann.

Veröffentlichungstermin: 18.09.2009

Spielzeit: 61:01 Min.

Line-Up:
Oni Logan – Vocals
George Lynch – Guitars
Marco Mendoza – Bass
Scott Coogan – Drums

Label: Frontiers Records

Homepage: http://georgelynch.ning.com

MySpace: http://www.myspace.com/lynchmobrocks

Tracklist:
1. 21th Century Man
2. Smoke And Mirrors
3. Lucky Man
4. My Kind Of Healer
5. Time Keepers
6. Revolution Heros
7. Let The Music Be Your Master
8. The Phacist
9. Where Do You Sleep At Night
10. Madly Backwards
11. We Will Remain
12. Before I Close My Eyes
  13. Mansions In The Sky (Bonus Track)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner