Diese Amis sind vollkommen irre. Sechs Songs in 13 Minuten, das riecht nach Grindcore-Gemetzel. Stimmt eigentlich auch, aber LUDDITE CLONE sind anders: Statt monotonem Dauergeprügel servieren uns die Jungs Songstrukturen, die mit dem Ausdruck “abgedreht” wohl am ehesten zu erfassen sind. Der Songtitel “Oratory of the jigsaw” spricht wohl auch für sich…
Harmonien, Melodien, Wiederholungen – all das sucht man vergeblich. “The arsonist and the architect” ist ein Lärmgebäude, errichtet aus Samples, rasenden Rhythmen, psychopatischem Gesang, überraschenden Breaks und unerwarteten Wendungen. Eigentlich kann man sich von dieser Band nur kopfschüttelnd abwenden oder man versucht, mit offenem Mund den wirren Songs zu folgen. Es wird wohl oft beim Versuch bleiben, dann so schlüssig das musikalische Chaos manchmal wirkt, so erstaunlich ist es, dass sich diese Platte nicht einfach im Hirn abspeichern lässt. Auch nach x Durchgängen wird an dieser MiniCD nichts langweilig oder gar vorhersehbar. Immer wieder setzten LUDDITE CLONE noch mal einen drauf, noch ein Break, noch einen Tempowechsel, noch eine völlig neue Idee.
Sehr interessant, sehr anstrengend und sehr gut! Die Arrangements der Songs sind schlicht erstaunlich, und wenn es so etwas wie progressiven Grindcore gibt, dann haben ihn LUDDITE CLONE wohl erfunden.
LUDDITE CLONE “The Arsonist And The Architect” Tracklist
- Bottom King
- Circle Template
- Oratory of the Jigsaw
- Arthropod
- The Contortionist
- The Arsonist and the Architect
Spielzeit: 13:27
Line-Up:
Bob Raf – Schlagzeug
Andrew Cumming – Vocals
Andrew Shearer – Gitarre
Ian Berkowitz – Gitarre
Kevin Hannum – Bass
VÖ. 22. Mai 2000 (Re-Release)
Label: Relapse Records