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LUCIFER: Lucifer II

“Lucifer II” ist eine rundum gelungene, in sich stimmige Hommage an den düsteren Classic Rock

LUCIFER-Sängerin und Okkult-Classic Rock-Fan Johanna Sadonis (Ex-THE OATH) arbeitet gerne mit Profis: Für das erste Album “Lucifer” holte sie CATHEDRAL-Gitarrist Gaz Jennings dazu. Bei “Lucifer II” übernahm nun Nicke Andersson (THE HELLACOPTERS, IMPERIAL STATE ELECTRIC, ENTOMBED).

Andersson bezeichnet sich ganz bescheiden als ‘Schlagzeuger von LUCIFER’. Neben den Drums hat er allerdings auch den Bass, die Hälfte der Gitarrenspuren eingespielt, die Songs mit Sadonis zusammen geschrieben und das Album in seinem Studio “The Honk Palace” in Stockholm aufgenommen und produziert. Natürlich hat Nicke Andersson seine Spuren hinterlassen:  LUCIFER haben sich von der Doom Metal-Band zur Düster Classic Rock-Band gewandelt.

Düsterer Classic Rock statt Doom

“Lucifer II” ist weit weniger düster und viel weniger Doom als der Vorgänger – mit einer Ausnahme: Das klassische doomige “Faux Pharaoh” klingt, als stamme die Idee zum Song noch aus der Zeit von “Lucifer I”. “Lucifer II” hingegen ist eine große Verbeugung vor Bands wie DEEP PURPLE (“California Son”), DIO (“Dreamer” – hier zeigt Johanna Sadonis auch gleich, was für eine fantastische Sängerin sie ist), THIN LIZZY (“Phoenix”), BLACK SABBATH (“Eyes In The Sky”) und anderen Kollegen aus den Siebzigern. Der Song “Dancing With Mr. D.” ist passenderweise gleich eine ROLLING STONES-Cover-Version, damit wären Mick Jagger & Co. auch gleich gehuldigt.

Der Nicke Andersson Signature-Sound beseelt “Lucifer II”

“Lucifer II” ist allerdings viel mehr als ein lauer Aufguss altbewährter Standards: Das Songwriter-Duo Sadonis-Andersson funktioniert gut zusammen, die Songs sind lebendig und haben diesen mitreißenden Groove, der aufhorchen lässt. Großen Anteil daran haben auch der warme und organische Andersson-Retro-Signature-Sound, der auch die IMPERIAL STATE ELECTRIC-Alben “Honk Machine” und “All Though The Night” beseelt, sowie Johanna Sadonis volle und facettenreiche Stimme.

Eine gelungene Hommage an den düsteren Classic Rock

Verglichen mit IMPERIAL STATE ELECTRIC fehlt mir bei LUCIFER allerdings diese Dreistigkeit, mit der sich Andersson durch seine Plattensammlung wühlt und hier und da die besten Ideen für seine eigenen Songs einfach übernimmt: “Lucifer II” ist eine rundum gelungene, in sich stimmige Hommage an den düsteren Classic Rock – beschränkt sich aber überwiegend auf die okkult-rockige Seite. Das kann man je nach Vorliebe bemängeln oder bejubeln. Sicher ist jedoch, dass Nicke Andersson eine weitere Band gefunden hat, mit der er so ganz nebenbei die ganz Großen der Rockgeschichte zitiert, aber niemals nur kopiert. Denn seine Handschrift als Songwriter ist inzwischen unverkennbar.

Veröffentlichung: 6. Juli 2018

Label: Century Media

Mehr im Netz:
facebook.com/luciferofficial/

Besetzung:

Johanna Sadonis (Gesang)
Nicke Andersson (Drums)
Robin Tidebrink (Gitarre)

Live-Besetzung:
Johanna Sadonis (Gesang)
Nicke Andersson (Drums)
Robin Tidebrink (Gitarre)
Martin Nordin (Gitarre)
Alexander Mayr (Bass)

LUCIFER „Lucifer II“ Tracklist

01. „California Son“ (Video bei YouTube)
02. „Dreamer“ (Video bei YouTube)
03. Phoenix
04. Dancing With Mr. D
05. Reaper On Your Heels
06. Eyes In The Sky
07. Before The Sun 08. Aton
09. „Faux Pharaoh“ (Audio bei bei bandcamp)

 

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