Wir erinnern uns: LST. Die Österreicher mit ihrem simplen doomy black `n roll. Down Without End war ein gutes Stück ungewöhnlicher Kost. Minimalistisch, aber eigenwillig.
Nun erscheint mit der EP Lady Summer´s Blood das nächste Lebenszeichen von LST. Harry von DECOMPOSED CRANIUM konnte dafür für den Viersaiter gewonnen werden und die Österreicher rumpeln nun zu dritt durch den Underground. Zum Stichwort rumpeln muss man gleich sagen, dass die Produktion diesmal ein ganzes Stück schlechter geworden ist. Der Sound macht so gut wie gar keinen Druck, der Drumcomputer klingt schlumpfig dünn, nur die Gitarre schabt dafür schön trocken vor sich hin. Songwriterisch ist dafür alles mehr oder weniger beim Alten. Die Reise geht von Doom bis Black Metal und nimmt dazwischen mal die ein oder andere Genregrenze mit. Immer wieder tauchen melancholische Elemente auf und machen das Ganze – passend zum Cover – zu einer ziemlich düsteren Sache. Etwas dunkler, menschenfeindlicher als Down Without End würde ich sagen. Mehr Schwarzmetall kriecht hier aus den Boxen, misanthropisch und zäh. LST sind ihrem Stil aber im Großen und Ganzen treu geblieben, bieten Weiterentwicklung, aber keine Überraschungen. Wobei Weiterentwicklung eher bedeutet, dass die Band nicht auf der Stelle tritt, als dass man sich im Songbereich riesig steigern konnte. Down Without End war meines Erachtens nämlich schon eine Ecke besser.
Lady Summer´s Blood ist alles in allem ein gutes Häppchen für zwischendurch, das leider durch den Sound etwas verdorben wird. Gerade, weil die Band bereits gezeigt hat, dass man auch fernab von Hochglanz-Studios gut klingen kann. Wer aber den Stil der Jungs mag, sollte sich das durchaus antun, zumal die CD für 3 Euro zu haben ist oder – auf der Homepage der Band – komplett kostenlos – heruntergeladen werden kann.
Veröffentlichungstermin: Februar 2006
Spielzeit: 21:54 Min.
Line-Up:
Armin – Guitars
Harry – Bass
Polsi – alles andere
Produziert von Polsi
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://lst.ugmusic.de
Tracklist:
01. Join The Club (Intro)
02. God Won´t Help
03. Life Fails
04. Ace Of Hate
05. The Blood Of This Midsummernight
06. Dying Swan No More