LOST SOULS IN DESERT: Rise

Fein vorgetragener, moderner Alternative Rock; aber nicht aus den Staaten sondern aus unserer Heimat.

Rise erschien zwar schon auf den Tag genau vor einem Jahr, aber aufgrund der positiven Reaktionen diverser Print-Magazine haben LOST SOULS IN DESERT anschließend auch noch die Onlinezines mit ihren Promos beliefert. Was man im beigelegten Presse-Heft so liest, lässt in jedem Falle eine durchaus positive Resonanz zu diesem Album herausfiltern. Da bin ich dann also schon gespannt, was mich in den folgenden knapp 47 Minuten erwartet.

Stilistisch sind die Schwarzwälder in den modernen Alternative Rock-Bereich einzuordnen, allerdings werden die Songs immer wieder mit wahrnehmbaren Grunge-Zitaten verfeinert. Als Querverweise wären 3 DOORS DOWN, CREED, PUDDLE OF MUDD, NICKELBACK und die Grunge-Ikone SOUNDGARDEN zu nennen.

Radiotauglichkeit ist für diese Stilrichtung auch trotz des dezenten Abschwungs der Szene immer noch gegeben und LOST SOULS IN DESERT würden durchaus eine gute Figur im Radio abgeben. Ruhigere Nummern wie No innocence oder Searching passen allemal ins Schema der Mainstreamtauglichkeit. Allerdings muss in diesem Zuge hinzugefügt werden, dass ich der Band hier in keinster Weise ein zwanghaftes Streben danach andichten möchte. NICKELBACK und 3 DOORS DOWN sind, wenn man sich die kompletten Alben anhört, auch nicht dem Mainstream verfallen, aber sie wenden schlicht eine ausgeklügte Strategie bei der Auswahl von Singles an, die letztendlich dann auch ziemlich oft funktioniert. Wer will es ihnen verdenken? Ich nicht. Und ich verdenke es auch LOST SOULS IN DESERT nicht, solche Nummern auf ihrem Album zu haben. Radioairplay war ihnen anscheinend ohnehin nicht vergönnt, aber das verwundert ja nicht, denn auch in Deutschland blickt man ja lieber über den großen Teich und preist deren Trends und Bands an, anstatt sich in unseren Breitengraden umzuhören. Da müsste man ja selbst die Pioniersarbeit leisten, anstatt immer nur abzukupfern und zu übernehmen. Viel zu aufwändig…..
Zurück zu Rise. Neben ruhigem, balladeskem Material, lassen sich aber auch ordentlich rockende Nummern auf LOST SOULS IN DESERT ausfindig machen. Der Opener Reason inside, das hibbelige, ja unruhige, leicht dramatrische Why, die an SOUNDGARDEN erinnernde Nummer Melancholy oder der straighte Rocker Suffer sind feine Beispiele moderner Rockmusik. Und auch die variable Stimme von Frontmann Phillip Seng bringt das erforderliche Volumen mit und verleiht den Songs dadurch noch mehr Druck.

In der Summe kann ich mich also letztlich dem Gros der Pressemeinungen anschließen und Rise als ein gutes, ohne Ausfälle auskommendes Album anpreisen, dass genau dem Geschmack der Hörerschaft von oben genannten Combos entspricht. Reinhören!

Veröffentlichungstermin: 29.08.2008

Spielzeit: 46:57 Min.

Line-Up:
Gesang: Philipp Seng
Gitarre: Dirk Fricker
Bass: Marc Schwoerer
Schlagzeug: Andreas Preißler

Produziert von LOST SOULS IN DESERT
Label: Gunn Records
MySpace: http://www.myspace.com/losid

Tracklist:
1.Reason inside
2.Break another rule
3.Why
4.Just a little
5.Searching
6.Taking over
7.No innocence
8.Back again
9.Melancholy
10.Suffer
11.nYou

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