blank

LOST SOUL: Übermensch (Death Of God)

Die Ähnlichkeiten mit MORBID ANGEL beschränken sich nicht nur auf das Logo von LOST SOUL.

Wenn man sich den Schriftzug anschaut, ist man auch gleich vorgewarnt: Die Ähnlichkeiten mit MORBID ANGEL beschränken sich nicht nur auf das Logo von LOST SOUL. „Übermensch (Death Of God)“ knüppelt in einer Tour in bester MORBID ANGEL und VADER Manier, die Eigenständigkeit der Polen geht dabei gegen Null.

Da helfen auch vereinzelte Keyboardparts nicht, die Band rückt zwar etwas weiter in Black Metal Nähe, origineller werden die Tracks trotzdem nicht. Im Gegenteil, „To The New Light“ wäre ein guter Song inklusive Griffbrettakrobatik des Gitarristen, wären da nicht diese unsäglichen, platten Keyboardflächen, die den Song immer wieder zu ersticken drohen. Auch „Soul Hunger“ eine, gemessen am Geschwindigkeitswahn der Polen fast schon langsame Nummer, leidet unter den eingeschobenen Tastentönen – ansonsten wäre dieser Song nicht weit von der unheilschwangeren Dichte MORBID ANGEL Songs entfernt, zumal der Song das klassische Ami-Riffing mit einem coolen Gitarrensolo verbindet und durch diverse Breaks interessanter ist als der Rest des Gebolzes. Zumeist hält sich die Band aber zurück und greift nur selten in die Tasten. Lediglich bei „Incinerate“ und „Apeiron“ zwei kleinen, atmosphärischen Zwischenspielen, bleibt der Knüppel im Sack, ansonsten regiert in den Song von LOST SOUL der Bleifuß. Präzise und kompromisslos holzt sich die Band in den engen Grenzen ihres Stil gekonnt durch alle Standards – eine eigene Wegmarke können LOST SOUL jedoch nirgendwo setzen.

Schlecht ist „Übermensch (Death Of God)“ nicht, die Herren beherrschen ihre Instrumente, die Songs sind trotz aller Raserei durch Breaks und Taktwechsel relativ abwechslungsreich. Dennoch frage ich mich, wer dieses Album denn nun wirklich braucht? Abgesehen von den stellenweise sehr störenden Keyboards machen die Polen ihre Sache gut, wer Gefallen an den bereits genannten Bands findet, wird sich auch mit LOST SOUL ein Schlachtfest feiern – doch ganz ehrlich: Wie viele dieser guten aber immer ein wenig identitätslosen Death Metal CDs soll man sich denn eigentlich noch kaufen?

Tracklist:

The Dawn

No Salvation

Beast Rising

The Source Of Thee

Incinerate

To The new Light

Soul Hunger

Lords Of Endeavours

Apeiron

Adoration Of Violet

The One You Seek

The Crown

Besetzung:

Jacek Grecki – Gitarre, Vocals

Piotr Ostrowski – Gitarre

Krzysztof Artur Zagórowicz – Bass

Adam Sierzkekga – Schlagzeug

Spielzeit: 36:36

Label: Osmose Productions

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner