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LORDI: The Monsterican Dream

Ein Album, das KEINEN einzigen LORDI-Fan enttäuschen dürfte! Im Gegenteil!

LORDI sind für mich eine der interessantesten neuen Bands. Obwohl, LORDI aus Finnland machen musikalisch ja nicht wirklich etwas Neues. Die Musik des Fünfers ist fest in den Achtzigern verwurzelt und deutlich von Bands wie ALICE COOPER, KISS und TWISTED SISTER beeinflusst. Aber alle diese Bands gehören teilweise zu meinen Lieblingscombos und weil ich deren Musik immer noch mehr als nur mag, mag ich auch LORDIs Musik, zumal Bandleader und Namensgeber LORDI (der auch Präsident der finnischen KISS-Army war) keinen Hehl daraus macht, wer seine Vorbilder sind.

Die Band dürfte vor den Aufnahmen zu ihrem zweiten Album unter recht grossem Erfolgsdruck gestanden haben, denn für das Debüt gab es in Finnland Edelmetall-Auszeichnungen und einen Emma-Award (der finnische „Echo“ sozusagen) für das „Beste Finnische Hard Rock/Metal Album 2002“. Diesen Erfolg galt es also zu bestätigen oder zu toppen. Und ich denke, dass die Band alles in ihrer Macht stehende dafür getan hat – sie hat nämlich ein gutes Album eingespielt. Alles andere können nun nur noch Label, Fans, TV/Radio-Sender und der Zeitgeschmack beeinflussen. Ein Album, zu dem – im Gegensatz zur ersten Scheibe – jedes Bandmitglied etwas zum Songwriting beitrug und auch der Sound ist deutlich besser, obwohl er bereits auf Get Heavy alles andere als schlecht war. Kein Wunder, denn die Band arbeitete mit Hiili Hiilesmaa (u.a. HIM, SENTENCED, AMORPHIS, APOCALYPTICA, WALTARI, MOONSPELL) zusammen.

Die Qualität des Songmaterials ist unverändert hoch, d.h. die Band setzt weiter auf die o.g. traditionellen Einflüsse (hört nur mal „Haunted Town“ – wenn das nicht nach/wie ALICE COOPER klingt, was dann?), hat sich stilistisch aber ETWAS geöffnet und einige dezente und moderne Klangexperimente gewagt, die den Sound jedoch nicht verwässern, sondern eher beleben. Also keine Angst, LORDI setzen auch weiterhin auf eingängige und im positivsten Sinne simple Songs mit Hymnen- und Ohrwurmcharakter und einem gelegentlichen Blues-Touch. Wer Tracks wie Blood Red Sandman, die erste Single (zu der es auch wieder ein sehr gutes Video gibt, bei den sich Evil Dead-Fans über die Hommage freuen dürften), Shotgun Divorce oder My Heaven Is Your Hell hört, dürfte mir Recht geben.
Es gibt mitsingbare Refrains, die eine oder andere abgefahrene Keyboardspielerei (mit Magistra Nocte sogar einen kurzen Solo-Ausflug von Keyboarderin Enary), eine Mischung aus flotten Klängen (Wake The Snake), eher ruhigen Momenten (The Children Of The Night) und mit Fire In The Hole einen Song, der wie ein gemeinsamer Verwandter von AC/DC und D-A-D klingt. Alles in allem ein Album, das KEINEN einzigen LORDI-Fan enttäuschen dürfte. Im Gegenteil.

Achja, der Erstauflage dieser CD wird übrigens eine DVD beiliegen. Diese enthält einen halbstündigen Film, der eine recht abgefahrene (LORDI- und blutarme) Story erzählt, deren Inhalt zu berichten, den Rahmen dieses Reviews deutlich sprengen würde – aber in allen Belangen sehenswert ist.

Veröffentlichungstermin: 01.06.2004

Spielzeit: 46:10 Min.

Line-Up:
Kalma – Basso

Kita – Rummut

Lordi – Laulu

Amen – Kitara

Enary – Koskettimet

Produziert von Hiili Hiilesmaa
Label: Drakkar Records

Homepage: http://www.lordi.org

Email: lordi@lordi.org

Tracklist:
1. Threatical Trailer

2. Bring It On

3. Blood Red Sandman

4. My Heaven Is Your Hell

5. Pet The Destroyer

6. The Children Of The Night

7. Wake The Snake

8. Shotgun Divorce

9. Forsaken Fashion Dolls

10. Haunted Town

11. Fire In The Hole

12. Magistra Nocte

13. Kalmageddon

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