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LOCH VOSTOK: Reveal No Secrets

Nicht immer harmonierende Mischung aus klassischem Melodic Death-Metal und Melodic- bzw. Power-Metal Vocals.

Aktueller geht’s kaum. Mit einem textlichen Konzept über den zunehmenden Freiheitsverlust in unserer Gesellschaft treffen LOCH VOSTOK in Zeiten von Schäuble, Zensursula & Co. genau den Nerv der deutschen Staatsbürger. Ob die Schweden das auch musikalisch tun, muss sich allerdings erst herausstellen. Denn mit ihrer Symbiose aus göteborgschem Melodic Death-Metal und Power- bzw. Melodic-Metal sitzen die Jungs deutlich zwischen den Stühlen.

Dabei ist es weniger die instrumentale Seite, sondern in erster Linie die gesangliche Ebene, bei der sich letzterer Einfluss besonders bemerkbar macht. Neben tiefen Growls prägt nämlich vor allem Gitarrist Teddy Möllers helle Singstimme zu großen Teilen das Gesangspensum auf “Reveal No Secrets”. Besonders in den Refrains verschiebt sich das Spektrum in Richtung Epik, was bei “What Once Was” oder “Thirty Years” aber auch das ein oder andere Mal über die Stränge schlägt und dadurch etwas anstrengend werden kann. Nicht ganz so extrem ist es mit den ausladenden Keyboardteppichen. Diese sind zwar im Grunde omnipräsent, aber dafür im Mix nicht zu aufdringlich geraten, weshalb deren Anwesenheit nur in den seltensten Fällen negativ aufstößt.

In LOCH VOSTOK schlummert viel Potenzial

Doch hat “Reveal No Secrets” auch seine positiven Seiten. “Loss Of Liberty” und “Raiders Of The Lost Heart” zeigen etwa, dass der Spagat zwischen den beiden Genres durchaus funktionieren kann. Eingängige Refrains und eine typisch schwedische Rhythmusfraktion mögen mit Innovation nicht viel zu tun haben, formen bei handwerklich sauberer Umsetzung aber nach wie vor eine überzeugende Basis. Was in LOCH VOSTOK and Potenzial schlummert, verdeutlicht das siebenminütige “Energy Taboo”, welches nach einem treibenden Auftakt mit emotionalen Keyboard- und Gesangsspuren spielt, aber stets noch genügend Eier in der Hose hat, um nicht zur langweiligen Schnulze zu mutieren.

“Reaveal No Secrets” sitzt zu sehr zwischen den Stühlen

Dies stellt jedoch leider die Ausnahme dar, denn letzten Endes dominiert auf “Reveal No Secrets” die nicht immer harmonische und leider oftmals uninspirierte Mixtur aus gewöhnlichem Grundgerüst Marke Göteborg und deutlichem Melodic- / Power-Metal Einschlag im Gesang sowie bei den Gitarrensoli. Gerade Puristen beider Lager dürfte so entweder der Anteil an Eunuchengesang zu groß sein, oder die musikalische Basis eine Prise zu rabiat erscheinen. Und die Wenigen, die sich in der goldenen Mitte treffen, werden letztlich darin übereinstimmen, dass das Album eine Menge guter Ansätze bietet, es aber insgesamt noch wesentlich besser gegangen wäre, als LOCH VOSTOK es hier auf “Reveal No Secrets” vormachen.

Veröffentlichungstermin: 29.05.2009

Spielzeit: 51:53 Min.

Line-Up:
Teddy Möller: Vocals, Guitar
Niklas Kupper: Guitar, Vocals
Fredrik Klingwall: Keyboards
Tomas Jonsson: Bass, Vocals
Alvaro Svanerö: Drums

Produziert von Teddy Möller und LOCH VOSTOK
Label: Silverwolf Productions / SPV

Homepage: http://www.lochvostok.com

LOCH VOSTOK “Reveal No Secrets” Tracklist

01. Loss Of Liberty
02. Energy Taboo
03. Dig Deeper
04. Uncompassion
05. Thirty Years
06. Raiders Of The Lost Heart
07. Blindfolds Off
08. What Once Was
09. Breakthru

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