LIVING DEATH: METAL Revolution (Re- Release)

„Metal Revolution“ ist Kult und Shark Records müssten dafür eigentlich das Bundesverdienstkreuz erhalten. Danke.

Kult. Diese Scheibe ist einfach nur Kult.

Kult ist ein Begriff, mit dem man oft zu fahrlässig umgeht. Dieses Tor war kult, dieses Konzert war kult, dieser Song ist kult, HAMMERFALL ist Kult usw. Aber wenn einmal die letze Stunde geschlagen hat, dann waren nur ganz wenige Sachen wirklich von Bedeutung und somit Kult. Kult war auf alle Fälle mein erstes Konzert 1987. Als damals 14-jähriger ging ich in das Bamberger Jugendzentrum um mir LIVING DEATH zusammen mit PARADOX anzusehen, zahlte 15 DM Eintritt und stand den ganzen Gig über verschüchtert hinten links an der Heizung und bestaunte mit offenen Mund das, was sich auf und vor der Bühne abspielte. Wieso, fragt Ihr auch noch? Es war halt Metal und nicht so ein Rumgepose wie man das heutzutage öfter sieht. Ein Sänger der sich mal kurz neben dem Schlagzeug übergeben hatte, ein Publikum das im ganzen Saal am Moshen und Pogen war und ein Zusammenhalt, den man halt unter Metallern nur noch einmal im Jahr im August erlebt (wo seid ihr denn, wenn ANNIHILATOR oder OVERKILL auf Tour kommen?).

Und deshalb schreib ich jetzt auch zwei Reviews. Eine für den, der LIVING DEATH in den 80ern erleben durfte und eine für den „Metalfan“, der 15 Scheiben daheim stehen hat, aber natürlich jedes Jahr in Wacken anzutreffen ist und im September eine Ausbildung beginnt.

Review für den Altmetaller:

War schon ein harter Schlag als Toto 1988 angefangen hat auf „World`s Neurosis“ zu singen. Danach ging es ja auch irgendwie bergab, was ja auch kein Wunder war bei Songs wie „Birthday It`s Your Last“. Aber zum Glück haben Shark Records ein Herz und veröffentlichten „Metal Revolution“ als Re-Release mit 5 Bonustracks („Bloody Dance“ gab´s bislang noch nie offiziell). Besonders die vier Livetracks sind absolut geil. Ein echter Livesound und Toto singt noch schräger als auf CD. Und glaubt mir, die Scheibe rockt noch genauso wie 1984, also zu einer Zeit als METALLICA gerade Metal wurden und RHAPSODY angefangen haben ihren ersten C 64 zu bedienen. Besonders fällt mir jetzt, nachdem ich ja LIVING DEATH doch schon ein paar Jahre nicht mehr gehört habe, die immer noch wahnwitzigen und wirklich astreinen Breaks auf. Das war wirklich komplizierter Thrash/Speedmetal, der wohl nur nicht die gebührende Beachtung erhalten hat, weil der Gesang (?) von Toto doch recht ungewöhnlich war. Im Booklet erhält man nochmal kurze Infos zu den einzelnen Musiker und coole schwarz-weiss Aufnahmen aus der damaligen Zeit. Kaufen ist angesagt und wenn wir alle (schließlich waren es 20.000 Verkäufe seinerseits) uns wieder „Metal Revolution“ zulegen, dann kommt die Band auch nicht an eine Reunion vorbei.

Review für den „Metaller“, der HAMMERFALL entdeckt hat und seitdem „Metal“ hört:

Schade, dass ihr damals noch nicht gelebt hat. Ihr habt wirklich was verpasst. LIVING DEATH gehörten zu der deutschen Thrash- und Speedmetalszene, von denen ihr jetzt vielleicht noch DESTRUCTION, SODOM (dies ist die Hauptband von ONKEL TOM) und KREATOR kennt. Nur konnten die Kelchbrüder, im Gegensatz zu den damaligen Sodommusikern, wirklich Gitarre spielen. Sicherlich ist der Gesang von Toto sehr gewöhnungsbedürftig. Er klingt ungefähr so, als wenn man so hoch singt wie irgendwie möglich und sich dabei die Nase zuhält. Ach entschuldigt, genau das gefällt Euch ja. Dann checkt doch mal diesen Re-Release an, vielleicht könnt ihr ja was mit anfangen und wenn nur jeder Fünfzigste von Euch „Metal Revolution“ kauft, dann kommt die Band… (siehe Review für Altmetaller).

„Metal Revolution“ ist Kult und Shark Records müssten dafür eigentlich das Bundesverdienstkreuz erhalten. Danke. Und vielleicht könnt ihr mal ASSASSIN, DARKNESS, VIOLENT FORCE und die ganzen anderen Sachen von damals nochmal veröffentlichen?

Label: Shark Records

Tracklist:
1. KILLING MACHINE

2. GRIPPIN´ A HEART

3. RULERS MUST COME

4. SCREAMING FROM A SHAMBLES

5. INTRO

6. SHADOW OF A DREAM

7. PANIC & HYSTERIA

8. ROAD OF DESTINY

9. DEEP IN HELL

10. YOU AND ME – live 1984 ( Bonus Track )

11. LIVING DEATH – live 1984 ( Bonus Track )

12. BLOODY DANCE – live 1984 ( Bonus Track )

13. MY VICTIM – live 1984 ( Bonus Track )

14. NIGHTLINE – live 1984 ( Bonus Track )

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner