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LIQUID GRAVEYARD: On Evil Days

Äußerst durchwachsene Familienunternehmungen des ehemaligen CANCER-Chefs.

Na optimal, da will man nach einigen Jahren wieder anfangen eine neue Band aufzuziehen, aber die Frau ist derart eifersüchtig, dass sie sogar in dieser Band mitwirken muss, egal ob sie was kann oder nicht. Und was kommt im Falle vom ehemaligen CANCER-Gitarristen John Walker dabei raus? Richtig, nichts Gutes. Der Wahlspanier hat mit LIQUID GRAVEYARD ein neues Betätigungsfeld gefunden, in dem er sich dem modernem, groovigen Semi-Death Metal hingibt, gar nicht anspruchslos, stellenweise mit recht interessantem Material ausgestattet, aber eben auch mit der Stimme seiner Frau Raquel. Die tut sich schwer im Bereich der extremen Vocals, mehr als ein heiseres Kreischen ist da nicht drin, aber noch schwerer fällt es ihr klar zu singen, und das beweist sie recht oft auf diesem fünfzigminütigem Debütalbum.

Und somit bekommt On Evil Days einen recht faden Beigeschmack. Entweder werden die soliden Riffs und die passende Rhythmusarbeit durch den Gesang zunichte gemacht, wie in Criministers und Their Words Grow Thin. Aber auch die heftigeren Songs haben deutliche Macken, wie das Titelstück, in dem es so arg unlogische Breaks zu hören gibt, dass der potenzielle Hörspaß im Kein erstickt wird, mit Ausnahme vielleicht von dem Duo The Blood Inside und We Live Dangerously, die wenigstens als ansatzweise gelungen bezeichnet werden können. Das alles ist kein stumpfes Geprügel, aber um in die Schublade Progressive Death Metal zu passen fließt noch viel Wasser die Isar hinab, aber hundertprozentig. Unterm Strich klingen LIQUID GRAVEYARD wie eine mittelmäßige CANCER-Coverband, die eine schreckliche NIGHTWISH-Tribut-Band vergewaltigen. Das geht leider gar nicht und somit solltet ihr euch euer Geld lieber für alles andere aufheben. Zahlt lieber mal wieder ein paar Euros in den Bausparvertrag ein, ganz ehrlich. Auch wenn CANCER einen zweifelhaften Legendenstatus besitzen, der sich mir nie erschließen konnte, bei LIQUID GRAVEYARD wird auch der letzte, noch so subjektive CANCER-Fan verständnislos den Kopf schütteln.

Veröffentlichungstermin: 12. Oktober 2009

Spielzeit: 50:50 Min.

Line-Up:
Raquel Walker – Vocals
John Walker – Guitar
Adrian de Buitléar – Bass
Acaymo D. – Drums

Produziert von Carlos Santos
Label: My Kingdom Music
MySpace: http://www.myspace.com/liquidgraveyard

Tracklist:
1. Rumors Are Black Like Machine Guns
2. Criministers
3. On Evil Days
4. Them Greeds
5. Their Words Grow Thin
6. From The Tower
7. 1760
8. The Blood Inside
9. We Live Dangerously
10. Anthead Grotesque

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