LEATHERWOLF: World asylum

Hier muss man zugreifen, wenn man fehlerfrei U.S.-Metal sagen kann. Alte LEATHERWOLF-Fans können "World asylum" gefahrlos neben ihre Klassikerscheiben stellen, neue Fans werden LEATHERWOLF mit dieser Scheibe garantiert finden.

Ist es fair, sich vor der Einfuhr der neuen Scheibe einer Kultband deren Klassiker reinzuziehen? Nöö, aber wenn eine der 80iger Lieblings-U.S.-Bands neben VICIOUS RUMORS, FIFTH ANGEL, SWORD und HELSTAR ein neues Album raus bringt, muss sie da durch. Egal, ob die aus Kalifornien stammenden LEATHERWOLF mit hemmungsloser Energie, genialen Gitarrenduellen (als vielleicht erste Metal-Band, wie sonst bisher nur bei den Southern Rock-Combos üblich, mit drei Gitarren) und klasse Riffs und Soli auf einen zustürmte wie ein Rudel wilder Wölfe. Nach Scheiben wie die Debüt-EP Leatherwolf (mit neuen Songs 1984 unter dem Titel Endangered species als erstes Album noch mal erschienen), dem starken, ebenfalls Leatherwolf genannten zweiten Longplayer oder dem großartigen Street ready-Album, bei dem man von fantastischen Melodien und Leads fast erschlagen wurde – dass LEATHERWOLF noch mal an diese Scheiben herankommen würde, erwartet man als Fan kaum. Zumal die Band mit Wade Black (CRIMSON GLORY, SEVEN WITCHES) eine neue Stimme im Rudel hat und man sich vorher noch zu (CRIMSON GLORYs Astronomica von den Aliens entführen ließ, um sich an Blacks Glanzzeiten zu erinnern.

Aber die Band weiß sich zu wehren und kommt mit einer starken CD, welche die neuen Releases vieler alten Kultbands schnell zu ´nem flachen Pinscherfurz degradiert, ja, der Wolf fletscht ordentlich die Zähne! Mit einem einzig- bis eigenartigen Sänger wie Black und U.S.-Metal-erfahrenen Leuten wie Eric Halpern (HELSTAR, DESTINYS END) an der Gitarre und Basser Pete Perez (RIOT, SPASTIC INK) haben Ur-Gitarrist Geoff Gayer und Dean Roberts (Drums) ein starkes Rudel zusammen und können durchaus fast an ihre stärksten Zeiten erinnern. Das macht auch gleich der Uptempo-Opener I am the law mit treibenden Riffs unmissverständlich klar – sofort ist der Kopf am Zucken und der Lautstärkeregler geht nach oben. Blacks Vocals kommen etwas rauer als bei (CRIMSON GLORY, sind aber nicht so sehr weit weg vom Gesang des Ur-Wolfes Mike Olivieri. Das es nur noch zwei Gitarren gibt ist nicht dramatisch, die Produktion von Drummer Roberts drückt auch so kraftvoll aus den Boxen. LEATHERWOLF sägen sich nicht nur durch klassischen U.S.-Metal, King of the ward oder Institutions bringen einen durchaus modernen Touch mit. Aber richtig klasse wird es, wenn sie die gewohnten Powersalven abfeuern und mit geilen Riffs, hochmelodischen Leads einschließlich dem typischen Gequitsche und herzhaft treibender Rhythmusarbeit pure Energie verbreiten, auch der gewohnte MAIDEN-Einschlag taucht immer noch hier und da auf. Behind the gun, Live or die oder Disconnect bringen alles mit, was man in den 80igern an dieser Band liebte, ohne dass man gleich an eine Retro-Band denken muss und sind allein schon den Kauf dieser Scheibe wert. Klar, damals war alles besser, aber mit Scheiben wie World asylum kann man es auch heute sehr gut aushalten!

Hier muss man zugreifen, wenn man fehlerfrei U.S.-Metal sagen kann. Alte LEATHERWOLF-Fans können World asylum gefahrlos neben ihre Klassikerscheiben stellen, neue Fans werden LEATHERWOLF mit dieser Scheibe garantiert ebenfalls finden. Endlich mal eine Kultband, die diese Bezeichnung auch heute noch rechtfertigen kann!

Veröffentlichungstermin: 23.06.2006

Spielzeit: 46:12 Min.

Line-Up:
Wade Black – Vocals
Geoff Gayer – Guitars
Eric Halpern – Guitars
Pete Perez – Bass
Dean Roberts – Drums

Produziert von Dean Roberts
Label: Massacre Records

Homepage: http://www.leatherwolfmusic.com

Tracklist:
1. I am the law
2. King of the ward
3. Behind the gun
4. Live or die
5. Disconnect
6. Dr. Wicked (Rx O.D.)
7. Institutions
8. Derailed
9. The grail
10. Never again

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