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LAST GRAIN IN THE HOURGLASS: Now I Am Become Death, The Destroyer Of Worlds [EP] [Eigenproduktion]

Intensiver und atmosphärischer Post-Rock, den Genrefans nicht verpassen sollten.

LAST GRAIN IN THE HOURGLASS waren in den letzten anderthalb Jahren nicht untätig. Seit dem Release ihrer EP “Following The River, Finding The Sea” hat die Band weiter fleißig Songs für ein geplantes Debütalbum geschrieben. Als kleinen Vorgeschmack auf dieses hat das Quartett drei Songs davon vorab aufgenommen, um sie nun unentgeltlich in Form der Demo “Now I Am Become Death, The Destroyer Of Worlds” unters Volk zu bringen.

Der Titel, ein Zitat von Atombombenvater Robert Oppenheimer, ist dabei Programm. Denn inhaltlich dreht sich das Material um den Hang der Menschheit, sich selbst zu zerstören. Natürlich hat diese düstere Vision auch musikalische Konsequenzen. Im direkten Vergleich zur letzten EP sind die Songs atmosphärischer und ein ganzes Stück kontrastreicher geraten. Beizeiten zeigt sich zwischen den härteren Ausbrüchen sogar eine gewisse Tendenz zur Melancholie. Der erste Track “Ice” überzeugt dabei durch seinen ruhigen Aufbau, steigert sich im weiteren Verlauf jedoch immer weiter, nur um dann auf dem Höhepunkt zusammenzubrechen. Die so erzeugte Intensität ist nicht nur ein Resultat des durchdachten Songwritings, sondern auch des perfekten Zusammenspiels der Saitenfraktion um Stefan Chmielewski und Florian Schneider.

Als Gesamtwerk bleibt “Now I Am Become Death, The Destroyer Of Worlds” eigenständig

Obwohl der Post-Rock der Freisinger immer wieder kleinere Referenzen zu CALLISTO oder alten ISIS durchscheinen lässt, bleibt das Gesamtwerk selbst eigenständig und hochabwechslungsreich. “Army Of Butterflies” ist beispielsweise ein kompakter, räudiger Noisecore-Ausbruch, der in seinen gut drei Minuten richtig aufräumt und im krassen Gegensatz zum epischen Rausschmeißer “If Then Else [Sleepless In Vienna]” steht. Hier zeigen sich auch am deutlichsten die Fortschritte von Sänger Christoph in Sachen Cleanvocals, die er nun gleichermaßen souverän beherrscht wie sein übriges Spektrum, reichend von gesprochenen Parts, über raue Shouts, bis hin zu Death-Growls. Zu hören ist das jedoch nur ansatzweise, denn im Gesamtbild überwiegen nach wie vor eindeutig die extremeren Gesangsformen.

LAST GRAIN IN THE HOURGLASS machen Lust auf mehr

Die Produktion der Demo ist für eine Proberaumaufnahme ungemein druckvoll und transparent ausgefallen. Schlagzeug und Bass bilden einen erdigen Boden; den Gitarren wird genügend Platz eingeräumt, um sich frei entfalten zu können. Ein steriles Klangbild hat man also nicht zu befürchten. Interessant gestaltet sich die Einbindung der Vocals. Mal dezent im Hintergrund, mal erhaben und überflügelnd über die Instrumentalwand gelegt, finden LAST GRAIN IN THE HOURGLASS stets das richtige Mittel, um dem Material ein songdienliches Gewand zu verpassen.

Sollte das übrige Material der Band qualitativ auch nur annähernd so gut sein wie das vorliegende, so dürfte uns mit dem hoffentlich bald folgenden Full Length-Debüt ein echter Hochkaräter ins Haus stehen. Bis dahin sollte sich allerdings jeder, der sich auch nur im Entferntesten für derartige Musik begeistern kann, “Now I Am Become Death, The Destroyer Of Worlds” über die untenstehende Homepage von LAST GRAIN IN THE HOURGLASS in voller Länge anhören oder versuchen, auf einem ihrer Konzerte ein kostenfreies Exemplar der Demo abzugreifen. Das sollte zumindest helfen, die Wartezeit bis zum Release des Debütalbums zu überbrücken.

Veröffentlichungstermin: 11.04.2009

Spielzeit: 15:58 Min.

Line-Up:
Christoph Ziegltrum: Vocals
Stefan Chmielewski: Guitar
Florian Schneider: Bass
Max Fischer: Drums

Produziert von LAST GRAIN IN THE HOURGLASS
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.lastgraininthehourglass.de

LAST GRAIN IN THE HOURGLASS “Now I Am Become Death, The Destroyer Of Worlds” Tracklist

01. Ice
02. Army Of Butterflies
03. If Then Else [Sleepless In Vienna]

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