LAETHORA: March of the Parasite

Starker, modern klingender Death Metal der alten Schule.

Was machen Schweden, wenn ihnen langweilig ist? Richtig, sie gründen eine Band. Wenn sie trotz Band immer noch nicht wissen, wie sie den langen, öden Tag überstehen sollen? Richtig, sie gründen eine zweite Band. So eine ist LAETHORA, sogar mit ziemlich prominenten Mitgliedern bestückt, von denen man so etwas und vor allem solche Musik nicht unbedingt erwartet hätte. Niklas Sundin von DARK TRANQUILLITY und drei Musiker von THE PROVENANCE spielen modern klingenden, altmodischen Death Metal mit leichtem Grind-Einschlag. Na, interessiert?

Wusste ich es doch. Aber lassen wir das Namedropping beiseite und fokussieren wir uns auf die Musik – die ist mächtig und wütend. Zwar sind die Schweden noch nicht an dem Punkt angelangt, ein wirkliches Genre-Highlight zu erschaffen und neue Extreme auszuloten, aber mitreißend ist March of the Parasite dennoch. Dank der spannenden Arrangements, der mitreißenden Riffs und der großartigen, extremen Gesangsleistung von Jonathan Nordenstam ist das Debüt der Truppe sehr intensiv geworden. Das Gute: LAETHORA klingen zu keiner Zeit nach einer seelenlosen Spaßband. Wenn ich nicht wüsste, wer in dieser Band mitspielt, ich hätte es nicht erraten – die Musiker begeben sich auf neues Terrain, erweitern ihr Spiel und gerade dadurch wird die Band sinnvoll.

Was LAETHORA sehr gut steht, sind die Uptempo-Grindpassagen wie in Impostors und Repulsive, die schön zum Moshen einladen. Aber auch das restliche Material kann voll überzeugen: Der tief gestimmte, düstere Death Metal verbindet schleppende, boshafte Stellen und schnelle, wilde Blast Beats – in denen Drummer Joel Lindell zeigen kann, was in ihm steckt – und lässt einen düsteren Science Fiction-Film im Kopf entstehen. Dazu passen die modernen Elemente hervorragend – die atmosphärischen Clean-Gitarren, der klare, beschwörende Gesang in Black Void Rememberance und die fette, glasklare und differenzierte Produktion.

Mit Songs wie Parasite, Revolution at Hand, The Scum of Us All und Warbitrary kann man gar nichts verkehrt machen. Somit ist dieses abwechslungsreiche Album ein sehr empfehlenswertes, intelligentes Debüt, das in erster Linie Fans von rabiateren HYPOCRISY ansprechen wird, aber nach kurzer Eingewöhnungsphase Fans von extremen Metal generell bestens munden wird. Hoffentlich sind LAETHORA keine Eintagsfliege und schieben diesem Werk noch viele weitere, ebenso starke Alben nach. Der Geheimtipp des Monats.

Veröffentlichungstermin: 26. Februar 2007

Spielzeit: 38:48 Min.

Line-Up:
Jonathan Nordenstam – Vocals
Joakim Rosén – Guitar
Niklas Sundin – Guitar
Jonnie Tell – Bass
Joel Lindell – Drums

Produziert von Joakim Rosén
Label: Osmose Produtcions

Homepage: http://www.laethora.com

Email: laethora@gmail.com

Tracklist:
1. Parasite
2. Clothing for the Dead
3. Revolution at Hand
4. Impostors
5. Black Void Rememberance
6. Repulsive
7. The Scum of Us All
8. Y.M.B.
9. Warbitrary
10. Facing Earth

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