LABYRINTH: Labyrinth

Mit neuem Label, neuen Sound, neuem Logo und neuen Namen starten die Italiener den erneuten Versuch dem LABYRINTH zu entkommen. Dabei haben die Männer vom Stiefel versucht vom Tralalametal wegzukommen. Eine wesentlich härtere und progressivere musikalische Ausrichtung im Stile von NEVERMORE oder ANGEL DUST mit den vom „No Limits“-Album bekannten „Technoversatzstücken“.

Die Wege der italienischen Band LABYRINTH waren in der Vergangenheit genauso verworren wie es ihr Name schon besagt. Nach dem Debütalbum „No Limits“ 1996, stieg der jetzige RHAPSODY-Sänger Fabio Leone (damals noch unter dem Namen Joe Terry) aus, woraufhin die erste Kurskorrektur im Sound vom sehr technolastigen hin zum epischen Powermetal folgte. Mit dem darauf folgenden „Return to heaven denied“ und dem neuen Sänger Rob Tyrant konnte die Band in ganz Europa und Südamerika einen ersten Achtungserfolg ernten, danach stieg wiederum der Sänger aus. Doch auch der dritte Versuch mit DOMINE-Sänger Morby endete nach der Tour mit HAMMERFALLa>, PRIMAL FEAR und PEGAZUS, auf der Morby eigentlich einen guten Einstand lieferte, doch laut Aussage der Band passte er einfach nicht zu ihnen. Danach stieg wieder Rob Tyrant ein, der solo mit seiner italienischer Popmusik wohl keinen Erfolg ernten konnte. Die Ep „Timeless Crime“ sorgte nocheinmal für Furore, bevor dann das ziemlich schwache dritte Album „Sons of thunder“ den Weg nach oben wieder jäh stoppte. Zwar waren die Liveauftritte in Wacken und auf der Tour mit HELLOWEEN allesamt (dank Rob Tyrant) allererste Sahne, aber mit dem Ausstieg von Hauptsongwriter Olaf Thörsen, aufgrund der üblichen musikalischen Differenzen im letzten Jahr, hätte wohl keiner mehr einen Pfifferling auf die italienische Band gesetzt.

Doch nun sind LABYRINTH stärker denn je zurück. Mit neuem Label, neuen Sound, neuem Logo und neuen Namen (statt der dämlichen Künstlernamen benutzen sie ihre Originalnamen) starten sie den erneuten Versuch dem LABYRINTH zu entkommen. Dabei haben die Männer vom Stiefel versucht vom Tralalametal wegzukommen. Eine wesentlich härtere und progressivere musikalische Ausrichtung im Stile von NEVERMORE oder ANGEL DUST mit den vom „No Limits“-Album bekannten „Technoversatzstücken“ sorgt dafür, dass jeder dem Innovation im Metal wichtig ist, mal ein Ohr riskieren sollte. Natürlich erfinden sie den Metal nicht neu, trotzdem wirkt der Mix sehr erfrischend.

Nun zu den Songs: Den Anfang macht das eingängige, typische „The Prophet“, bevor mit „ Livin in a Maze“ der erste progressiv angehauchte mit Tempiwechseln ausgestattete Banger den Hörer in den Bann zieht. Vor allem der variationsreiche Mittelteil glänzt mit Abwechslung. Die folgenden Songs „This World“ und das fast schon thrashige „Just Soldier“ bleiben auf demselben Niveau, sie sind nur nicht so eingängig.

„Neverending Rest“ ist eine epische Halbballade, die auch vor Abwechslung und Tempiwechseln strotzt.

„Terzinato“ und „Slave to the Night“ sind sehr eingängige Uptempotracks, die wieder mit schönen Mittelteilen glänzen. „Synthetic Paradise“ ist für mich das Highlight der Scheibe, da er durch wechselnde Techno-, Akustik- und Powermetalparts äußerst vielschichtig ist. Das nachfolgende „Hand in Hand“ ist von einem ähnlichen Kaliber, kann aber nicht ganz so überzeugen. Die abschließende Ballade „When I will fly far“ erinnert mich aufgrund der Loops und Samples manchmal an ANGEL DUST´s „Liquid Angel“ vom Bleed-Album. Auch dieser Song überzeugt den Hörer, da es erfrischend ist, etwas zu hören, das nicht nach dem typischen HAMMERFALLklon-Einheitsbrei klingt.

Abgerundet wird das Album durch einen guten, fast schon klinischen Sound, der perfekt zu der Musik passt und einem sehr stimmungsvollen Cover von Travis Smith.

Zwei kleine Minuspunkte müssen aber erwähnt werden, denn zum einen passt Roberto Tirantis Stimme (so toll sie auch ist) eher zum epischen Metal und nervt gerade bei den härteren Songs ein bisschen. Da hätte ein Sänger der härteren Gangart wie beispielsweise ein Dirk Thurisch (ANGEL DUST) wohl eher gepasst. Zum anderen geht die härtere Gangart zu Lasten der Abwechslung, die beispielsweise auf der „Return to heaven denied“ perfekt war. Das soll euch aber nicht davon abhalten mal reinzuhören und euch ein eigenes Urteil zu bilden. Schließlich gehört eine Menge dazu sich vom profitorientierten Powermetal der Marke Nummer sicher hin zum fast thrashigen Metal umzustellen, denn da LABYRINTH neben RHAPSODY zum Vorreiter der italienischen Szene gehörten, wäre ein „Nummer Sicher“Album sicherlich verständlich gewesen. Also gönnt dem Album ein paar Durchläufe und entscheidet selbst. Anspieltipps: Livin in a maze, Slave to the night und When I will fly far.

Gastereview von D@kster

Spielzeit: 52.10 Min.

Line-Up:
Roberto Tiranti- Vocals

Andrea Cantarelli- Guitars

Cristiano Bertocchi- Bass

Andrea de Paoli- Keyboards, Programming

Mattia Stancioiu- Drums

Label: Century Media

Homepage: http://www.labyrinthmusic.it

Tracklist:
1)The Prophet (4.46 min)

2)Livin in a Maze (4.37 min)

3)This World (4.55 min)

4)Just soldier [Stay down] (5.26 min)

5)Neverending Rest (4.54 min)

6)Terzinato (5.49 min)

7)Slave to the Night (6.06 min)

8)Synthetic Paradise (5.48 min)

9)Hand in Hand (4.26 min)

10)When I will fly far (5.16 min)

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner