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KRISIUN: Scourge Of The Enthroned

In Brasilien nichts neues – KRISIUN machen wieder mal gnadenlos alles platt. Kompromisslos, unbarmherzig, gut!

Das letzte KRISIUN-Album “Forged In Fury” hab ich irgendwie verpasst. Die Scheibe kam einfach zu einem für mich ungünstigen Zeitpunkt raus. So richtig zufrieden war die Band anscheinend auch nicht mit dem Album, wenn man sich das Infoschreiben zum Album so durchliest. Das Album sei sehr lang gewesen und enthielt viele langsame Parts – es sei nicht das, was die Essenz von KRISIUN ausmacht.

Na ja, das vorherige Album “The Great Execution” war auch schon eine Stunde lang, ohne das beim Hören Langeweile aufgekommen wäre. Wie auch immer, KRISIUN haben sich dieses Mal deutlich kürzer gehalten und rauschen in weniger als vierzig Minuten über die Ziellinie.

Kompromisslos, unbarmherzig, gut – alles wie immer bei KRISIUN!

Was das Tempo beziehungsweise dessen Variation angeht, so höre ich keinen großen Unterschied zwischen den, mir bekannten, letzten Alben. Letztendlich bekommt man als Fan der Band auf “Scourge Of The Enthroned” genau das, was man von KRISIUN erwartet und was die Band seit Jahren liefert: kompromisslosen, technisch perfekten, rasanten Death Metal ohne Firlefanz und Image-Bullshit. Songs wie der Titelsong “Devouring Faith” oder “Whirlwind Of Immortality” sind Lehrstücke in Sachen Death Metal. Es ist nicht so, dass KRISIUN auf ihrem elften Album ausschließlich mit High Speed durch ihre Kompositionen brettern. Aus dem Alter sind die Brasilianer einfach raus, zumindest ein bißchen Abwechslung und Dynamik gönnt man sich und den Hörern.

Trotzdem geben die drei Brüder auch auf “Scourge Of The Enthroned” natürlich größtenteils Vollgas und hinterlassen nach knapp vierzig Minuten Dauerfeuer nichts als verbrannte Erde. Präzise und technisch perfekt machen KRISIUN hier mal wieder alles dem Erdboden gleich, sei es Moyses Kolesne mit seinen messerscharfen Riffs und rasanten, mal technischen, mal chaotischen Soli oder sein Bruder Max, dieses Tier am Schlagzeug, der wie ein verdammter Killer-Roboter einfach alles klein hämmert, was ihm in den Weg kommt.

Dreißig Jahre überraschungsfrei aber auf höchstem Niveau – das fordert Respekt!

Für die Produktion haben sich KRISIUN wie immer mit Andy Classen zusammengetan, welcher der Band den üblichen, brettharten Sound zurecht gezimmert hat bei dem ich wie üblich den Bass vermisse, der ansonsten aber wie die Faust aufs Auge passt.

“Scourge Of The Enthroned” ein typisches KRISIUN-Album geworden, auf dem die Band überraschunggsfrei, routiniert und auf höchstem Niveau ihr Ding durchzieht. Wer die Band bisher nicht mochte, wird auch mit “Scourge Of The Enthroned” seine Meinung nicht ändern, wer die Band bisher mochte, wir nicht enttäuscht. Respekt für KRISIUN, die jetzt schon bald dreißig Jahre am Start sind, immer kompromisslos ihr Ding gemacht haben ohne auszuwimpen und dabei erneut ein rundum gelungenes Stück unbarmherzigen Death Metal erschaffen haben.

Veröffentlichungsdatum: 07.09.2018

Spielzeit: 38:07

Line Up:
Alex Camargo – vocals, bass
Moyses Kolesne – guitar
Max Kolesne – drums

Produziert von: Andy Classen @ Stage One Studio

Label: Century Media

Bandhomepage: krisiun.com.br
Facebook: facebook.com/krisiun.official

KRISIUN “Scourge Of The Enthroned” Tracklist

1. Scourge Of The Enthroned
2. Demonic III (Lyrics-Video Bei YouTube)
3. Devouring Faith (Video bei YouTube)
4. Slay The Prophet
5. A Thousand Graves (Lyrics-Video bei YouTube)
6. Electricide
7. Abysmal Misery (Foretold Destiny)
8. Whirlwind Of Immortality

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