KRISIUN: Ageless Venomous

Nach drei Scheiben derben High-Speed-Geknüppels mehrten sich die Zweifler, die KRISIUN vorwarfen, sich selbst aufgrund der durchgehend extrem hohen Geschwindigkeit zu limitieren. Doch KRISIUN enttäuschen nicht…

Nach drei Scheiben derben High-Speed-Geknüppels mehrten sich die Zweifler, die KRISIUN vorwarfen, sich selbst aufgrund der durchgehend extrem hohen Geschwindigkeit zu limitieren. Nun gut, zwar unterschieden sich die ersten drei Alben „Black Force Domain“, „Apocalyptic Revelation“ und „Conquerors of Armageddon“ doch ein wenig voneinander, vor allem (aber nicht nur), was den Sound anbelangte. Wirklich zufrieden konnte man soundmässig wohl nur mit „Conquerors…“ sein – kein Wunder, die Scheibe wurde von Soundtüftler und Gitarren-Gott Erik Rutan (Morbid Angel, Hate Eternal, Alas, früher Ripping Corpse) höchstpersönlich produziert, das sollte eigentlich alles sagen.

Nun muß ich gestehen, daß ich mich – je näher der Release des vierten Albums kam – selbst immer mehr in den Reihen der Zweifler sah, als ich dann jedoch überraschend die Promo-CD erhielt, wurden ebenjene Zweifel zunichte gemacht.

Es war von Anfang an klar, daß die KRISIUN-Mannen technisch gesehen zur absoluten Elite gezählt werden müssen, es war aber (zumindest mir) nicht unbedingt ganz so klar, wie sie beweisen würden, daß sie eben eine Truppe sind, die mehr kann, als sich lediglich durch jede CD durchzuholzen.

Und jetzt kommt’s: KRISIUN schaffen es mit dieser Scheibe, zwar großteils in gewohnter Manier dem Geblaste zu frönen, bieten aber Abwechslung ohne (und das ist der große Vorteil) lascher oder verstärkt langsamer geworden zu sein, auch wenn im Vergleich ein bißchen weniger gekloppt wird! Nicht-Death Metal-Fans, Feunden von schönen Melodien oder melancholischen Depri-Sounds sei gesagt, dass sie mit mit „Ageless Venomous“ natürlich nichts anfangen werden können.

Gitarrero Alex Carmago gehört zur absoluten technischen Spitzenklasse und hat sich während der Aufnahmen zu „Ageless Venomous“ wahrscheinlich mehrmals alle Finger gebrochen. Rasende Riffs und Präzisions-Drumming dominieren und der dämonische Gesang sorgt für den Rest – mehr Brutalität und Intensität kann man wohl nicht auf einen Silberling pressen.

Diesmal ist auch etwas sehr untypisches auf dem Album vertreten: der akustische Instrumental-Track „Diableros“ deutet an, daß der Herr Carmago auf der akustischen Gitarre noch schneller zu sein scheint, als auf der Verzerrten. Purer Wahnsinn! Das Ganze noch untermalt mit Percussions von Drummer Max ergibt ein akustisches Klangbild, wie es extremer (und schneller) nicht sein könnte – wirklich diabolisch!

Der Sound klingt im Vergleich zu den Vorgängern fast schon überproduziert. Ein wenig leiser und treble-lastiger, als auf „Conquerors…“, aber so schafft es die Band, beim ersten Reinhören sehr zu überraschen und es bedarf einiger Durchläufe, bis man sich daran gewöhnt und „eingehört“ hat, um „Ageless Venomous“ geistig voll erfassen zu können. Dafür wird die Scheibe dann mit jedem mal hören umso geiler!

Aufgenommen wurde diesmal weder in einem bekannten Studio, noch mit einem namhaften Producer, sondern in KRISIUNs Heimat Brasilien, wobei die Band alle Fäden selbst in die Hand nahm und sich lediglich vom Sound-Engineer Tchello Martins unterstützen ließ.

Was soll ich noch großartig sagen? Für KRISIUN-Fans: Pflicht!!! Für Freunde von schnellem & technischem Death Metal: Pflicht!!! Für alle anderen: Finger weg, es könnte euer Ende sein!

Spielzeit: 42:49 Min.

Line-Up:
Alex Camargo – vocals/bass

Moyses Kolesne – guitar

Max Kolesne – drums
Label: Century Media

Homepage: http://www.krisiun.com.br

Tracklist:
1- PERPETUATION

2- DAWN OF FLAGELLATION

3- AGELESS VENOMOUS

4- EVIL GODS HAVOC

5- EYES OF ETERNAL SCOURGE

6- SAVIOUR´S BLOOD

7- SERPENTS SPECTERS (Inst.)

8- RAVENOUS HORDES

9- DIABLEROS (Inst.)

10-SEPULCHRAL OATH

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