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KRAGENS: Dying in a Desert

KRAGENS schaffen es mit ihrem Power Metal nicht, sich wirklich von vorgegebenen Mustern zu lösen und so sehr man sich auch bemüht, kann man dem langjährigen Fan derartiger Musik nicht wirklich was bieten, das diesen über ein ganzes Album in Stimmung hält. Schade eigentlich, denn die Ansätze sind wirklich sehr vielversprechend und einige sehr einprägsame Melodien gibt es ebenfalls.

Krieger von Metall, die Wachen der Angst, warum belugen, das Sib der Schlange, Ritter von Metall, Wir sind die Meister, Ein Schock Kommando, Die Kraft der Tod. Solche Textzeilen können eigentlich nur eins bedeuten: die neue ABROGATION-Platte ist da! *schenkelklopf*

Nicht witzig? Okay, von mir aus….bei derartigen Textzeilen ist es einfach schwer, sich Kommentare zu verkneifen, auch wenn es die Franzosen KRAGENS sicherlich gut gemeint haben. Wieder einmal also Metall aus Frankreich, der insgesamt ziemlich US-lastig daher kommt, dem aber sicher auch durch die Bandhymne in deutscher Sprache und der stellenweise stimmlichen Ähnlichkeit von Renaud Espeche zu GRAVE DIGGERs Chris Boltendahl auch ein gewisser teutonischer Geruch anhaftet. Dennoch, der Hauptausrichtung des Power-Metals von KRAGENS ist deutlich und so beginnt der Titelsong und Opener Dying in a Desert gleich mit einem Riff, das man ohne Probleme auch NEVERMORE abnehmen würde – allerdings sind KRAGENS ansonst frei von jeglichen modernen Einflüssen und gehen auch weitaus weiniger komplex vor als die Seattler. Das Gut.

Instrumental ist dieser Franzosen-Fünfer richtig tight und vor allem die Gitarristen glänzen durch ein sehr effektives und interessantes Spiel. Das gibt den dunklen und kraftvollen Kompositionen eine zusätzliche Tightness, kleine Ausflüge in neoklassizistische Gitarrensoli findet man zum Glück nur in ganz kurzen Momenten – die Dichte der Musik wird also nicht unnötig zerstört. Renaud Espeche ist dazu passend mit einem sehr kräftigen Organ in mittelhoher Tonlage ausgestattet und wird zusätzlich noch von Eric Sebbart und Alex Colin-Tocquaine (AGRESSOR / LOUDBLAST) durch Death-Vocals unterstützt. Das Gut.

Warum Dying in a Desert aber dennoch nicht so richtig funktionieren möchte, ist schwer zu erklären. Eigentlich müsste wirklich jeder, der kraftvollen Power-Metal amerikanischer Prägung mag, mit diesem Album etwas anfangen können. Gerade im Instrumentalbereich legt man Wert darauf, stets kleine Spielereien einzubauen, um den Hörer bei Laune zu halten und dennoch mag es nicht so recht gelingen. Ich weiß nicht wie oft ich diese CD nun tatsächlich schon angehört habe. Es waren aber auf jeden Fall eine Menge mehr Umrundungen, als ich sie normalerweise einem Album gewähre, das mich nicht zu packen vermag. Das Ergebnis ist bis zum heutigen Tag dasselbe: irgendwann verabschiedet sich das Hirn, beschäftigt sich mit anderen Dingen und wenn wieder Stille einkehrt, ärgert es sich, dass es wieder nicht voll auf die Musik konzentriert war. Ich denke KRAGENS schaffen es einfach nicht, sich wirklich von vorgegebenen Mustern zu lösen und so sehr man sich auch bemüht, kann man dem langjährigen Fan derartiger Musik nicht wirklich was bieten, das diesen über ein ganzes Album in Stimmung hält. Das nicht Gut.

Schade eigentlich, denn die Ansätze von KRAGENS sind wirklich sehr vielversprechend und einige sehr einprägsame Melodien gibt es ebenfalls. Kann man wohl nix machen.

Veröffentlichungstermin: Juli 2004

Spielzeit: 51:54 Min.

Line-Up:
Renaud Espeche – Gesang

Cédric Sellier – Gitarre

Ludwig Laperche – Gitarre

Denis Malek – Bass

Olivier Gavelle – Schlagzeug

Eric Sebbart – Death-Gesang

Produziert von Laurant Nafissi
Label: Maitou Music

Hompage: http://www.kragens.com

Tracklist:
01. Dying In A Desert

02. Carnivore Ritual

03. Kragens

04. Fear

05. Lords Of Chaos

06. Metal Hunter

07. Satan The Killer

08. Nightmare

09. Road Warrior

10. World Made Of Heroes

11. Rise Up Your Fist To Fight

12. Destroyin The Temple

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