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KOSMIC HORRÖR: Zarkov Protocols Vol. 1

"Zarkov Protocols Vol. 1" ist ein über weite Strecken gelungenes Album – eine verrückte Idee, die interessant und ansprechend umgesetzt wurde und somit nicht nur für Trekkies empfehlenswert ist. Eine Steigerung ist aber beim zweiten Teil ganz sicher noch drin.

Entschuldigen Sie, sprechen Sie Klingonisch? Zarkov Protocols Vol. 1 ist der erste Teil einer geplanten Trilogie und wird als weltweit erstes Konzeptalbum in klingonischer Sprache beworben. Der Wissenschaftler Zarkov gerät in klingonische Gefangenschaft, aus der er aber schließlich entkommen kann. Als er zur Erde zurückkehrt, bringt er die klingonische Rockmusik mit, wie sie an Bord der Raumkreuzer gespielt wird und mit den berühmten klingonischen Opern nicht viel gemein hat.

Diese klingonische Rockmusik, die immer wieder von kurzen Sprachsequenzen, eben den Zarkov-Protokollen, unterbrochen wird, hat recht starke Ähnlichkeit zu dem, was wir hier auf der Erde als Electro-Goth-Rock bezeichnen. Die Musik ist zumeist wirklich gut tanzbar, es wird aber auch immer mal wieder mächtig gerockt. Zu modernen Elektro-Sounds und sphärischen Keyboards, welche sehr gut die Weltraum-Atmosphäre widerspiegeln, gesellen sich nämlich auch noch fette Gitarrenriffs, die mal mehr, mal weniger melodisch ausgefallen sind sowie sogar einige recht simple Gitarrensoli. Was die klingonische Rockmusik aber von unserer irdischen Musik abhebt, ist natürlich in erster Linie der Gesang. In dieser Hinsicht ist Zarkov Protocols Vol. 1 recht abwechslungsreich ausgefallen. Neben dem typischen Klingonengebrüll, wie man es als regelmäßiger Star Trek-Seher erwarten konnte, gibt es auch sanften, klaren Gesang in mittlerer Stimmlage, mit kräftiger Stimme intonierte hymnische Mitsing-Refrains sowie bei Khemorex Klinzhai und D-Day verfremdeten, Mickey Mouse-artigen Gesang.

Es haben sich einige Hits auf das Album geschlichen: Temptress Of The Stars, einer der Songs, in denen auch die englische Sprache Verwendung findet, ist mit seinem zwingenden Rhythmus, seiner einprägsamen chromatischen Gitarrenmelodie und seinem sich sehr oft wiederholenden Ohrwurmrefrain absolut tanzflächenkompatibel und geht einem so schnell nicht mehr aus dem Ohr. Ähnliches gilt für Dij Tivoq Tah, das mit einem echten Mitgröl-Refrain zu begeistern weiß. Spätestens hier lohnt es sich, wenn man der klingonischen Sprache mächtig ist.

Leider können KOSMIC HORRÖR dieses hohe Niveau nicht über das gesamte Album hinweg halten. Mit dem düster-bedrohlichen, langsameren Cosmic Horror, das trotz vorhersehbarer Harmoniefolgen und einem etwas simplen Chorus überzeugen kann, sowie dem straight rockenden, mit groovigen Gitarren versehenen und wieder zum Mitgrölen einladenden Born Too Early hat man zwar nochmal zwei starke Kompositionen zu bieten. Dennoch verliert die Musik mit zunehmender Spielzeit ein wenig den Reiz des Besonderen.

Zarkov Protocols Vol. 1 ist ein über weite Strecken gelungenes Album – eine verrückte Idee, die interessant und ansprechend umgesetzt wurde und somit nicht nur für Trekkies empfehlenswert ist. Eine Steigerung ist aber beim zweiten Teil ganz sicher noch drin. Bestellt werden kann das Album übrigens direkt auf der Bandhomepage entweder als CD oder zum Downloaden.

Veröffentlichungstermin: August 2004

Spielzeit: 47:53 Min.

Line-Up:
Natalie Fritsch – vocals (Khemorex Klinzhai, D-Day

Groby – Chapmann Stick (Give Sympathize Control)

Christian Kuhlmey – drums, Programming, Keyboards

Kumpe – voice, tlhIngan chanting and treatments

Mathis Richter-Reichhelm – guitars, space organ and vocals

Produziert von Christian Kuhlmey und Mathis Richter-Reichhelm
Label: Kosmic Horror Records

Hompage: http://www.kosmic-horror.com

Tracklist:
1. Opener

2. Temptress Of The Stars

3. Protocol 1

4. Duj Tivoq Tah

5. Protocol 2

6. Khemorex Klinzhai

7. Protocol 3

8. Give Sympathize Control

9. Protocol 4

10. D-Day

11. Cosmic Horror

12. Buran Buran

13. Protocol 5

14. Bang Hot

15. Born Too Early

16. Alia (Excerpt)

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