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KNUT: Wonder

KNUT nicht in Topform. Mit einigen guten Momenten zwar, aber auch mit antiquiertem, unfokussiertem Material aus Sludge, Metal und Mathcore.

Ein Wunder, dass die Schweizer KNUT mal wieder was von sich hören lassen, wundersam ist ihr viertes Album Wonder aber leider nicht geworden, vor allem nach dem starken Terraformer, das schon sage und schreibe fünf Jahre zurück liegt. KNUT walzen sich durch Wonder, irgendwo zwischen KEELHAUL und BURNT BY THE SUN, mal eher im technischen Metal und Mathcore der Neunziger verwurzelt, dann wieder im Sludge und Doom angesiedelt. KNUT schaffen diesen Spagat nach so vielen Jahren des Bandbestehens ansonsten mit Leichtigkeit, aber leider fehlt dem neuen Material der Wiedererkennungswert. Die flotteren Uptempo-Nummern wie Calamity, Fast Forward Bastard und Lemmings rauschen mit ihrer technischen Herangehensweise auch nach mehrmaligem, intensivem Hören an dir vorbei. Das ist einfach nur fies, laut, wild, aber irgendwie erschreckend substanzlos. Wenn KNUT hingegen die längeren Stücke auspacken, wie Ultralight Backpacking, If We Can´t Fly There, We´ll Take The Boat und der abschließenden Bombe Wonder / The Daily Grind zeigen sie die Zähne und liefern teils atmosphärische und mitreißende Momente, die gerne mehr hätten sein dürfen und müssen. Die klare Abgrenzung zwischen Wut und Experiment, zwischen Instrumental und heraus geschrien, das funktioniert auf Wonder nicht so recht.

KNUT haben hier ein Album im Gepäck, das clever gerifft ist und auf dem sich ein drückendes, verspieltes Schlagzeug findet. Daneben gibt es abwechselnd dezente elektronische Elemente oder herbes Gebrüll, alles verpackt in eine schön natürliche Produktion mit viel Dynamik und Spielraum für die einzelnen Instrumente. Auch das Artwork von Aaron Turner ist ein Hingucker der etwas anderen Art. Schade also, dass KNUT ihr Level dieses Mal nicht halten können. Die Schweizer liefern mit Wonder eben kein Wunderwerk ab, sondern enttäuschen durchaus stellenweise, haben aber auch ziemlich gute Nummern im Gepäck. Die-Hard-Fans von KNUT werden das vielleicht anders sehen und sollten diesem Album auch eine Chance geben. Aber dennoch, irgendwie ist Wonder unfokussiert und antiquiert. Nächstes Mal also bitte wieder etwas frischer.

Veröffentlichungstermin: 11. Juni 2010

Spielzeit: 39:58 Min.

Line-Up:
Didier – Vocals, Electronics
Christian – Guitar
Tim – Guitar
Jerom – Bass
Roderic – Drums

Produziert von Serge Moratel und KNUT
Label: Conspiracy Records / Hydra Head

Homepage: http://www.hydrahead.com/knut

MySpace: http://www.myspace.com/knut

Tracklist:
1. Leet
2. Damned Extroverts
3. Suckers
4. Calamity
5. Ultralight Backpacking
6. Segue 1
7. Fast Forward Bastard
8. Lemmings
9. If We Can´t Fly There, We´ll Take The Boat
10. Segue 2
11. Wonder / The Daily Grind

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