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KNOCKTURN ALLEY: Medusa [Eigenproduktion]

Melodischer Death Metal aus Malta mit progressiver Note.

Schon gewusst? Es existiert eine Metalszene in Malta. Wie groß diese tatsächlich ist, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, die Fünf-Mann-Kombo KNOCKTURN ALLEY, deren erstes Album “Medusa” mir hier vorliegt, dürfte qualitativ jedoch zur Speerspitze gehören. Verwurzelt sind die Jungs ganz klar im Death Metal, ihre ganz eigene Spielart desselbigen lässt sich dagegen nicht so problemlos in eine Unterkategorie einordnen. Melodic Death Metal, Tech Death und Progressive sind allesamt Begriffe, die bei KNOCKTURN ALLEY in den Kopf geschossen kommen. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo mittendrin, denn “Medusa” ist trotz einiger Göteborg-Anleihen weder Melodeath in Reinform noch so technisch ausgefeilt wie OBSCURAs “Cosmogenesis“.

KNOCKTURN ALLEY wissen, wie man Songs schreibt

Aber gerade dieses provokante Zwischen-den-Stühlen-Sitzen vermengen die Malteser durch geschicktes Songwriting zu einem wunderbar homogenen Ganzen, das der Symbiose aus Härte und Melodie, Technik und Eingängigkeit ein ganz neues Gesicht verpasst und für einigen frischen Wind im Genre sorgt. Dass dieses Antlitz zugleich Schlangen als Haupthaar trägt und seine Bewunderer zu Stein verwandelt, darf nicht nur der episch-brachiale Titeltrack gegen Ende unter Beweis stellen. Auch sonst ist der Härtegrad stets im oberen Drittel anzusiedeln, auch wenn viele melodische Leadgitarren wie in “This Silence Is A Threat” oder “Reverie” zunächst darüber hinwegtäuschen mögen. Ein schönes Beispiel hierfür ist der Midtempo-Groover “Bringing Back The Terror”, der gerade zu Beginn ein wenig an THE BLACK DAHLIA MURDERs “Everything Went Black” erinnert.

“Medusa” ist ein rohes und wildes Album

Gesangstechnisch wagen KNOCKTURN ALLEY keine Experimente und bewegen sich ausschließlich im Growl-/Scream-Bereich, wobei jedoch Sänger Clint Tabone stets songdienlich agiert und sich der Musik entsprechend ins Gesamtwerk einfügt. Zusammengehalten wird “Medusa” von einer rauen, gut ausdifferenzierten Produktion, die den rohen und wilden Charakter dieses Albums zusätzlich betont. Dank der beiden ruhigen Gitarreninterludes “Contrasts…” und “…Contradictions” gibt es zudem zwei kurze Verschnaufpausen, die dafür sorgen, dass dem ohnehin schon abwechslungsreichen Gesamtbild auch über Albumlänge nicht die Luft ausgeht. Damit ist es jedoch noch nicht getan, kommt Letzterem doch zugleich die Aufgabe zu, in den oben erwähnten, grandiosen Abschlusstrack “Medusa” einzuleiten.

Die so aufgebaute Spannung entlädt sich schließlich in dem namensgebenden, Achteinhalbminuten-Ungetüm, das seinem Namen alle Ehre macht und den Hörer nach dieser Berg- und Talfahrt dem antiken Vorbild gleich sprach- und regungslos zurücklässt. Nur wirklich zu Stein verwandelt einen KNOCKTURN ALLEYs “Medusa” dann doch nicht. Wie sollte man denn auch sonst die Play-Taste erneut drücken können?

Veröffentlichungstermin: 13.05.2009

Spielzeit: 45:21 Min.

Line-Up:
Clint Tabone: Vocals
Thomas Wahlin: Guitar
James Bartolo: Guitar:
Daniel Cardona: Bass
Dimitris Aggelidis: Drums

Produziert von Produziert von David Vella & KNOCKTURN ALLEY
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://knockturnalleyband.com

KNOCKTURN ALLEY “Medusa” Tracklist

01. Under A God-Like Sun
02. The Sinner, The Martyr
03. Reverie
04. Bringing Back The Terror
05. Contrasts…
06. This Silence Is A Threat
07. Deadly Twist Of Fate
08. Epilogue (Cities Burn)
09. …Contradictions
10. Medusa

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