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KALMAH: Seventh Swamphony

Der keyboargestützte Melodic Death Metal zeigt sich gefestigt, wenngleich auch innovationsarm. Trotzdem kaufenswert!

Regelrecht versumpft sind KALMAH im Proberaum nicht unbedingt, ein Zeichen von Eile ist eine dreijährige Veröffentlichungsspanne aber ebenfalls nicht. Verwunderlich insofern, da die Mannen aus dem Norden auf ihren Werken selbst immer mit gutem Tempo unterwegs sind. Entsprechend prescht “Seventh Swamphony” – fünf Euro in die Wortspielkasse – mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch die bekannten Melodeath-Schikanen.

Der Titelsong nimmt wie fast jedes Stück auch mal den Fuß vom Gas und verlagert sich hin zur Epik, spätestens bei einem der zahlreichen Soli wechseln KALMAH aber wieder auf die Überholspur. Von großen Veränderungen wollen wir lieber nicht sprechen, insgesamt erscheint mir “Seventh Swamphony” allerdings ausgefeilter und schlüssiger als die beiden Vorgänger “12 Gauge” und “For The Revolution“.

KALMAH präsentieren ein gefestigtes Rückgrat

Vom ewigen Stigma des CHILDREN OF BODOM-Enkels können sich KALMAH also nicht emanzipieren. Da die Keyboards im ruppig-matschigen Sound eine präsente, obgleich nicht dominante Rolle einnehmen, drängt die musikalische Verwandtschaft nicht störend in den Vordergrund. Die angesprochene Produktion trägt ihr Übriges bei und ist im Fall der Finnen durchaus als erfrischend zu werten.

Das Herz eines jeden Melodic-Death-Metal-Albums bleiben aber die Melodien. Zusammen mit dem Riffing bilden sie das Rückgrat – bei KALMAH ein erheblich gefestigtes. “Deadfall”, das aggressive “Black Marten’s Trace”, “Windlake Tale” oder auch das dynamische “Pikemaster” belegen Professionalität und Feinsinn des Quintetts. “Hollo” stampft munter durchs Midtempo und legt dabei mit einigen Chorgesängen eine Verneigung vor BATHORY oder wahlweise der Viking-Bewegung hin. Ein erquickendes Detail in einem leicht überlangen Song.

“Seventh Swamphony” zeigt uns also auch die Limitierungen KALMAHs auf, die eigentlich immer im selben eng gesteckten Rahmen unterwegs sind. Diesen beherrschen sie dafür absolute formidabel, so dass Genrefans mit einem Kauf nie schlecht beraten sein dürften. Nur eines sollte klar sein: Der Sumpf, dem die fünf Finnen entstiegen sind, sieht eben aus wie ein Sumpf, ganz gleich ob der Kalender 2008, 2010 oder 2013 anzeigt. Und doch – ein schöner Sumpf ist es, das muss ich anerkennen.

Veröffentlichungstermin: 14.06.2013

Spielzeit: 41:17 Min.

Line-Up:
Pekka Kokko – Vocals, Guitars
Antti Kokko – Guitars
Veli-Matti Kananen – Keyboards
Timo Lehtinen – Bass
Janne Kusmin – Drums

Produziert von KALMAH und Jens Bogren (Mix)
Label: Spinefarm Records

Homepage: http://www.kalmah.com/
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/kalmahofficial

KALMAH “Seventh Swamphony” Tracklist

1. Seventh Swamphony (Video bei YouTube)
2. Deadfall
3. Pikemaster
4. Hollo
5. Windlake Tale
6. Wolves On A Throne
7. Black Marten´s Trace
8. The Trapper

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