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JOHN FRUM: A Stirring In The Noos

Psychedelischer technischer Death Metal, der nicht alle Erwartungen erfüllen kann

Heutzutage schießen die Supergroups wie die Pilze aus dem Boden. Wie PUBLICIST UK und  BRAIN TENTACLES hat auch die Death Metal Band JOHN FRUM, die aus Mitgliedern solch illustrer Bands wie THE FACELESS, THE DILLINGER ESCAPE PLAN und JOHN ZORN besteht, ihr Zuhause bei dem Indie-Riesen Relapse Records gefunden und bringen nach sechs Jahren Arbeit ihr Debüt „A Stirring  In The Noos“ unter die Massen.

Anhand des Band Line-Up ist es nicht schwer zu erahnen, dass hinter der Fassade etwas abgedrehtes steckt, und schon beim ersten Reinhören scheint sich die These zu bewahrheiten. Von Relapse selbst wird das angebotene Material als „dunkel psychedelischer technischer Death Metal“ angepriesen. Also etwas für die Liebhaber von PORTAL, PYRRHON oder ARTIFICIAL BRAIN, was allerdings nur in Bezug auf die technische Rafinesse stimmen dürfte, denn die Intensität und Obskurität von PORTAL wird hier leider zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise erreicht. Positiv bleibt es allerdings hervorzuheben, dass trotz all dem technischen Mindfuck wie ungerade Taktmaße und dissonante Gitarrenriffs klingt die Scheibe äußerst lebendig und groovt wie Hölle. Dadurch setzen sich JOHN FRUM positiv von der Konkurrenz a la den unsäglichen BRAINDRILL ab. In diesem Zusammenhang könnte man die Musik eher als SUFFOCATION auf LSD beschreiben. Und das ist wirklich gut gemeint. Positiv zu erwähnen ist außerdem die druckvolle und transparente Produktion, die zu keiner Zeit klinisch oder, im Gegenteil, undifferenziert klingt. Ein großes Dankeschön gilt daher Ryan Williams (ehemals THE BLACK DAHLIA MURDER), dem es gelang, die Band in sein Sound Temple Studio zu locken.

Zu den Schwächen der Scheibe gehört zwar wuchtiges, jedoch mit der Zeit immer langweiliger werdendes Gegrunze von Derek Rydquist (ex-THE FACELESS), der sich zwar Mühe gibt, aber im Vergleich mit der Gitarren- und Rhythmusfraktion leider zurückstecken muss. Ansonsten fehlt der Musik, der geballten Qualität im Line-Up zum Trotz, streckenweise an Originalität. Ich will die Leistung von JOHN FRUM in keinster Weise schmälern oder gar ignorieren, aber gegen die Bands wie ULCERATE, GORGUTS oder PORTAL ist hier nun mal leider kein Kraut gewachsen. Am Ende bleibt also ein solides Debüt, welches das Potenzial des Projekts zwar erahnen lässt, aber all den Vorschusslorbeeren leider nicht gerecht wird.

Tracklist:
1. Presage of Emptiness
2. Pining Light
3. Memory Palace
4. Through Sand and Spirit
5. Lacustrine Divination
6. He Come
7. Assumption of Form
8. Wasting Subtle Body

Spielzeit: 43:16 Min.

Line-Up:
Matt Hollenberg – guitar
Eli Litwin  – drums
Derek Rydquist – vocals
Liam Wilson – bass

Label: Relapse Records

Produziert von: Ryan Williams

Release: 12.05.2017

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