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JINGO DE LUNCH: The Independent Years

Wenn ich die letzten Wochen Revue passieren lasse, kommt mir einiges davon sehr unwirklich vor. Ausgelöst haben das alles JINGO DE LUNCH mit Ihrer Jubiläumstour und dem neuen Album ´The Independent Years´.

Wenn ich die letzten Wochen Revue passieren lasse, kommt mir einiges davon sehr unwirklich vor. Die letzten Tage waren geprägt von Euphorie, dem Aufleben schöner Erinnerungen, viel viel lauter Musik, schwitzenden, glücklichen Menschen und Unmengen an Kilometern, die ich auf Autobahnen verbracht habe. Was das alles mit diesem Review zu tun hat? Ausgelöst hatten das alles JINGO DE LUNCH mit Ihrer Jubiläumstour und ihrem neuen Album ´The Independent Years´.

JINGO DE LUNCH sind die Helden meiner Jugend. Als sie Ende der Achtziger ihr Album ´Perpetuum Mobile´ herausbrachten, trafen sie mich damit mitten ins Herz. Musik hart und schmutzig aber melodiös, irgendwo zwischen Rock, Metal, Hardcore und Punk, gespielt mit unendlich viel Leidenschaft und gesungen von Yvonne Ducksworth, die mich damals mit Ihrer Stimme verzauberte, was sich bis heute nicht geändert hat.

Nachdem es Mitte der Neunziger und nach der Veröffentlichung nicht mehr ganz so ergreifender „Major“-Alben ruhig um die Berliner Band mit der kanadischen Sängerin geworden ist, gibt es nun zum zwanzigsten Geburtstag von JINGO DE LUNCH die `The Independent Years`-Scheibe – ein Album mit remasterten Stücken des ersten Albums ´Perpetuum Mobile´, der seltenen EP ´Cursed Earth´ und dem dritten Werk ´Axe To Grind´. Am Sound wurde gegenüber den Originalaufnahmen glücklicherweise nicht viel poliert, die Stücke klingen etwas fülliger als auf den Originalen, die Lieder gehen fast ohne Übergang ineinander über und das Ende des Songs `Scarecrow` klingt wie eine stoppende Bandmaschine – das war’s dann aber auch schon mit dem Tuning am wertvollen Liedgut und das ist auch gut so – einen guten alten Wein kann man ja auch nicht noch besser machen, indem man ihn in eine neue Flasche füllt.

Bei der Songauswahl, die im Großen und ganzen auch die Setlist der Jubiläumstour darstellte, wurde alles richtig gemacht: einige tolle Songs der durchweg guten ´Perpetuum Mobile´, der ´Cursed Earth´-EP inklusive Coversongs von THIN LIZZY, BAD BRAINS und den SUBHUMANS und die besten Stücke der ´Axe To Grind´ fanden den Weg auf diese CD, die ich uneingeschränkt als späte Einstiegsdroge empfehlen kann.

Nun bleibt abzuwarten, ob und wie es mit JINGO DE LUNCH weitergeht. Die Konzerte in Heidelberg und München waren fantastisch und intensiv, die Band wurde regelrecht abgefeiert und machte selbst einen euphorischen Eindruck. Vielleicht nehmen die fünf die Energie auf und machen da weiter, wo sie aufgehört haben: mit fantastischer, intensiver und ehrlicher Musik.

Veröffentlichungstermin: 07.09.2007

Spielzeit: 66:53 Min.

Line-Up:
Yvonne Ducksworth – Vocals
Sepp Ehrensberger – Guitar
Tom Schwoll – Guitar
Henning Menke – Bass
Steve Hahn – Drums

Produziert von Dog Young
Label: Rookie Records

Homepage: http://myspace.com/jingodelunch

Tracklist:
1. What You See
2. Peace Of Mind
3. Jingo
4. Scratchings
5. Utopia
6. Scarecrow
7. Thirteen
8. No One Can Reach You
9. Bad Vibes From Suzy
10. Pay To Cum (Bad Brains)
11. Cursed Earth
12. Reaching
13. Cowboy Song (Thin Lizzy)
14. Different World
15. Did You Ever
16. Shot Down
17. Seen And Done
18. Axe To Grind
19. Steamed
20. Chill Out
21. Fuck You (Subhumans)

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