JACOB’S DREAM: Jacob’s Dream

Wer den Erstling der White Metaller kannte, wird diese CD sowieso sein Eigen nennen wollen, alle Anderen sollten dringend in "Jacobs Dream" hineinhören, um eine Perle des US-Metal zu entdecken.

Gibt es etwa doch so etwas wie Gerechtigkeit im Leben? Dagegen spricht, dass Kasper wie Volker „ich-war-Generalsekretär-und-Minister-aber-weiß-von gar-nix“ Rühe und andere ungerührt ihrem Tagesgeschäft weiter nachgehen können oder Klubs wie Borussia Dortmund für mindestens zehn Millionen jeden kaufen, der den Ball einigermaßen unfallfrei gerade nach vorne schlagen kann und sich trotzdem als Arbeiterklub gerieren, ohne das den anscheinend immer kritikloser werdenden Betrachtern die Hutschnur hochgeht. Dafür spricht, dass JACOB’S DREAM einen richtig dicken Vertrag an Land gezogen haben. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Keine Ahnung, ich wollte Euch mit dieser eleganten Einleitung einfach an meinen Gedanken teilhaben lassen.

Im Ernst: Im Gegensatz zu vielen ihrer weiterhin im Untergrund dahinvegetierenden Kollegen waren JACOB’S DREAM nach ihrem 1997 als Eigenproduktion erschienenen Debüt in der glücklichen Lage, sich das Label aussuchen zu können, das mit ihnen in Zukunft die eine oder andere Mark machen wird. Denn ihr seit der damaligen CD (verwirrenderweise ebenfalls selbstbetitelt) noch weiter perfektionierter Stil orientiert sich an keinem der momentanen Trends, wird aber trotzdem genug Käufer ansprechen, um auch weiterhin präsent zu bleiben.

JACOB’S DREAM sind eine Perle des US-Metal

Geboten werden 48 Minuten variablen Power Metals, der von der Wandlungsfähigkeit seiner Protagonisten lebt. Ob mit voller Riffbreitseite, progressiven Einschüben, akustischen und symphonischen Einsprengseln oder einfach nur gelungenen Soli und Hooklines wird eigentlich alles geboten, was man in diesem Genre erwarten kann. An Sänger David Taylor werden sich zwar die Geister scheiden, aber sein eigentümlicher hoher Gesang verleiht den Jungs echte Unverwechselbarkeit. Erstaunlich ist die Produktion von Drummer Rick May, herausragend seine Mischung aus rauem Metalgewitter und feinakzuentuierten Soundfeinheiten. Wer den Erstling der White Metaller kannte (eines der Alben aus meinen persönlichen Top-Ten 1997), wird diese CD sowieso sein Eigen nennen wollen, alle Anderen sollten dringend in „Jacobs Dream“ hineinhören, um eine Perle des US-Metal zu entdecken.

JACOB’S DREAM “Jacob’s Dream” Tracklist

1. Kinescope
2. Funambulism
3. Scape Goat
4. Mad House Of Cain
5. Tale Of Fears
6. Crusade
7. Black Watch
8. Love & Sorrows
9. The Gathering
10. Never Surrender
11. The Bleeding Tree
12. Violent Truth

Besetzung:

David Taylor – v
John Berry – g, key
Gary Holtzman – g
James Evans – b
Rick May – dr

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