J.R. BLACKMORE: Between Darkness and Light

Eleganter, instrumentaler Gitarrenrock, der keine Extreme auslotet…

Nach der EP Recall the Past und der Veröffentlichung des älteren Werkes Still holding on, legt das Duo Blackmore und Rathke ein weiteres Album vor, das Anhänger des instrumentalen Gitarrenrocks im Visier hat. Vocals kommen nämlich bis auf eine beschwörerische, tiefe Männerstimme im majestätischen Opener und eine fast schon Eurodance-kompatible, etwas Helium-infizierte Frauenstimme im abschließenden Part 2 des Eröffnungsstückes nicht vor. Und angesichts der üppigen Instrumental-Landschaften, welche das Duo aufbaut, erscheinen diese beiden Vocal-Auftritte dann doch eher überflüssig.

Und in der Tat sind es wieder diese instrumentalen Landschaften, welche Between Darkness and Light klar dominieren, hierbei jedoch stets elegant und leichtfüßig klingen. Hier wirkt nichts erzwungen und J.R. BLACKMORE schafft es einmal mehr, schwebende, geschwungene Gitarrenmelodien zu erschaffen, die nicht so extrem sind wie diejenigen einiger seiner anderen Griffbrettakrobatik-Kollegen. Somit ist Between Darkness and Light denn auch weder so irrwitzig wie Kreationen von STEVE VAI, noch so rockig beziehungsweise klassisch angehaucht wie YNGWIE MALMSTEEN. Auch Geschwindigkeitsrekorde à la JOE SATRIANI stellt J.R. BLACKMORE nicht auf und der Fingerzeig in Richtung VAN HALEN (Time Traveller) bleibt ein Einzelfall. Nein, er legt mehr Wert auf epische Melodien, welche Rathke mal mit einem Streicherteppich (etwa in Dreams) oder doch eher poppig-lieblichen Tastenklängen (etwa Invisible Touch) untermalt. Fehler leistet sich das Duo hierbei keine, alles wirkt professionell, passend und glatt. Vielleicht manchmal etwas allzu glatt, nicht nur im treibenden Anspieltipp Sheet Lightning hätte ein authentischer Drumsound ein bisschen mehr Rock in die ganze Chose gebracht.

Insgesamt ist Between Darkness and Light ein gutes Werk in Sachen instrumentalem Gitarrenrock geworden. Zwar kann das Album keinen hymnenhaften Höhepunkt verzeichnen und es fehlt ihm an ungebändigtem Rock-Spirit. Wer jedoch nach einem Album sucht, bei welchem weder extreme Experimente noch seelenlose Griffbrett-Turnereien das Klangbild beherrschen, sollte diesen Output auf jeden Fall antesten.

Veröffentlichungstermin: 19.05.2006

Spielzeit: 45:24 Min.

Line-Up:
J.R. Blackmore: Gitarre
Malte Rathke: Synths

Produziert von J.R. Blackmore, Malte Rathke
Label: Musikerei

Homepage: http://www.jrblackmore.com

Tracklist:
1. Between Darkness And Light (Part 1)
2. Nine Lives
3. Time Travelling
4. Recall The Past
5. Dreams
6. Invisible Touch
7. Sheet Lightning
8. Tears Of the Dragons
9. Total Eclipse
10. Between Darkness And Light (Part 2)

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner