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INSOMNIUM: Shadows Of The Dying Sun

Schöner aber auch typischer Melodic Death Metal. 
INSOMNIUM haben sich in den letzten Jahren einen Ruf als hervorragende Melodic Death Metal-Band erspielt. Allerdings liegt die Betonung auf Shadows Of The Dying Sun eher auf Melodic als auf Death Metal. Ab und zu wird mal etwas Gas gegeben, ansonsten bleiben vom Death Metal hauptsächlich die growls. Da waren sogar AMORPHIS zumindest auf ihrem letzten Album mehr Death Metal. Apropos AMORPHIS – die Ähnlichkeit des INSOMNIUM-Sounds zu dem der Landsleute, mit denen man ja auch schon einige Male auf Tour war, ist teilweise frappierend. Dazu kommt auch ein ordentlicher Schuss GHOST BRIGADE, mit denen man sich ebenfalls schon die Bühne teilte.  Der, das Album eröffnende Track The Primeval Dark leitet Shadows Of The Dying Sun trotz harter Riffs im Hintergrund und growls eher ruhig und in sich gekehrt ein, fungiert eher als Intro. While We Sleep ist eine dieser Melancholie verbreitenden Songs, wie sie eben am besten die Finnen schreiben können. Hauptsächlich dominieren harte Riffs und growls doch zwischendurch wird auch mal die Akustik-Klampfe ausgepackt und der Gesang wird gesäuselt. Dazu kommen diese melancholisch-melodischen Gitarrenharmonien – wunderbare Musik für die Winterzeit. Dabei wirken INSOMNIUM im Vergleich zu AMORPHIS noch eine Spur introvertierter, sowohl was die Instrumentierung als auch den Gesang angeht. 
So richtig krachen lassen INSOMNIUM es aber trotzdem eher selten. Beispielsweise bei Black Heart Rebellion – aber selbst dort werden die brutalen, mahlenden Riffs von einer Armada melancholischer Melodien flankiert. Danach kackt das relativ lahme, cheesige Lose To Night eher mal ab. Balladen können was feines sein, diese hier berührt mich aber leider nicht wirklich. Beim fast acht Minuten lange The River kommen die Parallelen zu AMORPHIS am stärksten zu tragen während gleichzeitig auch wieder einige schnelle, harte Passagen enthalten sind. Dazu kommen aber auch ruhige, leicht folkige Passagen mit klarem Gesang. Das ergibt insgesamt einen der besten und den abwechslungsreichsten Song auf Shadows Of The Dying Sun. Mit der bereits vorab als Single ausgekoppelten Up Tempo-Nummer Ephemeral haben die Finnen im letzten Drittel noch mal einen kleinen Hit platziert. Insgesamt haben INSOMNIUM mit Shadows Of The Dying Sun ein sehr schönes Melodic Death Metal-Album abgeliefert, das für die Die Hard Genre-Fans wohl zu den Highlights des Jahres zählen wird. An den großen Vorbildern kommen INSOMNIUM meiner Meinung nach allerdings noch lange nicht vorbei. Das liegt auch daran, dass mir bei INSOMNIUM ein wenig die Eigenständigkeit, die eigene Note fehlt. Auch der Gesang ist zwar in allen Varianten grundsolide, letztendlich aber austauschbar. Trotz dieser Kritikpunkte bleibt mein Urteil über das sechste Album der Finnen letztendlich positiv, denn auch, wenn INSOMNIUM das Rad nicht neu erfinden, kann man zu ihren Songs doch wunderbar in Melancholie schwelgen. 

Veröffentlichungstermin: 25.04.2014

Spielzeit: 56:48 Min.

Line-Up:

Niilo Sevänen – vocals, bass
Ville Friman – guitars, vocals
Markus Vanhala – guitars
Markus Hirvonen – drums

Label: Century Media

Homepage: http://www.insomnium.net

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/insomniumofficial

Tracklist:

01. The Primeval Dark
02.While We Sleep 
03.Revelation 
04.Black Heart Rebellion 
05.Lose To Night 
06.Collapsing Words 
07.The River
08.Ephemeral
09.The Promethean Song 
10. Shadows Of The Dying Sun

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