INNERSELF: Emotional Disorder

„Emotional Disorder“ ist eines der Heavy Metal-Alben, die eher als Einschlaftherapie dienen, als den Fan wirklich aus der Reserve zu locken. Muss man nicht haben.

Spanien, damit verbindet man in erster Linie Real Madrid, Paella und wie bei vielen sicherlich auch den ersten Saufurlaub in Lloret de Mar.

Aber wollen wir auf diese Dinge nicht näher eingehen und unser Augenmerk auf die spanische Metalszene richten, die immer mehr Bands hervor bringt. Die bekanntesten und erfolgreichsten Vertreter dürften sicherlich MÄGO DE OZ und TIERRA SANTA sein.

Jedoch merke ich gleich an, dass für meinen Geschmack danach leider nicht mehr viel Brauchbares nachkommt. Da sind Bands wie LUJURIA, CENTINELA, RED WINE oder KOMA, nach denen doch heutzutage kein Hahn mehr kräht.

Leider muss ich auch die vorliegende Scheibe „Emotional Disorder“ von INNERSELF (die sich bis 2001 noch LEVIATHAN nannten) in die Kategorie belangloser Heavy Metal, der nicht Lust auf mehr macht einordnen. Die Thrash Metal-Einflüsse, die in der Info genannt werden, suche ich bis heute noch. INNERSELF schaffen es tatsächlich fast die gesamte Scheibe, das sind immerhin elf Songs mit etwa 50 Minuten Spieldauer, im Midtempo durchzuspielen. Eine Ausnahme ist das etwas flottere „Deathmaster“. Dass dabei keine Spannung aufkommt und der Hörer sich eher durch das Rotieren der Waschmaschine nebenan mitreißen lässt ist mehr als verständlich. Die Riffs der beiden Gitarristen Andres Alvarez und Luis Alberto Miranda sind dabei gar nicht mal so schlecht, aber eben auf die Gesamtlänge gesehen bleibt nicht sehr viel im Rezensentenohr hängen. Das Schlagzeug dümpelt überwiegend im selben Tempo vor sich hin und nur manchmal lässt sich Drummer Chema Alvarez zu dezenten Variationen auf der Doublebass hinreißen.

Fernando Mateos, seines Zeichen Frontmann von INNERSELF, macht seine Arbeit ebenfalls nur durchschnittlich. Auch er liebt wohl die Monotonie und spannungsfördernde Gefühlsausbrüche sind ihm ein Fremdwort. Schade, denn aus seiner, eher tiefer gehaltenen Stimme könnte er sicherlich viel mehr herausholen. Nun, wenn die Musik ihm dabei kein passendes Grundgerüst bietet, kann man dem guten Mann nicht böse sein.

„Emotional Disorder“ ist eines der Heavy Metal-Alben, die eher als Einschlaftherapie dienen, als den Fan wirklich aus der Reserve zu locken. Muss man nicht haben.

Veröffentlichungstermin: 19.01.2004

Spielzeit: 50:38 Min.

Line-Up:
Andres Alvarez – guitars

Chema Alvarez – drums

Fernando Mateos – vocals

Ismael Dominguez – bass

Luis Alberto Miranda – guitars

Label: Locomotive Music

Tracklist:
Desperate

Hate Feeds Hate

Ebola

Hear Me

Man Used To Be

To Destroy My Life

Deathmaster

Change The World

Words Without Worth

More Than You Deserve

Dead Calm

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