INFERNAEON: Genesis To Nemesis

Pseudosymphonischer Death-Black Metal mit vielen Längen und wenig Tiefgang.

Ein Promozettel, der vor Namedropping überquillt, das Who-Is-Who der US-amerikanischen Death Metal-Szene hinter den Mischpulten von Genesis To Nemesis, das Versprechen Florida-Death Metal mit symphonischem Black Metal zu vermischen, all das hilft nicht, darüber hinweg zu täuschen, dass INFERNAEON auf ihrem Zweitwerk gerade mal Mittelmaß bieten. Die sechs schlecht gelaunten Misanthropen um Bandchef und Sänger Brian Werner, der vor zwanzig Jahren bei MONSTROSITY anheuerte, bieten technisch gesehen einwandfreie Kost, haben nette Riffs parat, die zwischen teils thrashigem Death Metal der alten Schule und sägendem Black Metal schwanken. Genesis To Nemesis wäre gar nicht so verkehrt, würden sich die Songs dank ihrer teils argen Länge nicht so sehr ziehen und ermüden, und wären die billigen Plastikkeyboardsounds nicht so dermaßen störend. In diesem Bereich klingen INFERNAEON erschreckend nach einer Spätneunziger Kopie von DIMMU BORGIR, symphonisch ist hier rein gar nichts, aber dafür kitschig bis zum Gehtnichtmehr.

Im besten Fall erhalten die Songs das prädikat ordentlich, zum Beispiel Lilith Ave Sathanas, The Scar Of David oder das schnelle, technische Immaculate Deception, Nummern wie die Coverversion von Creeping Death – das immerhin Oderus Urungus von GWAR als Gastsänger zu bieten hat -, Legacy Of Cain oder Graven Image, das entsetzlicherweise Riffs der Marke SIX FEET UNDER parat hat, lassen INFERNAEON allerdings in keinem wirklich guten Licht dastehen. Genesis To Nemesis ist sauber produziert, spielerisch gibt es von den Gitarren, über das Bassspiel, hin zu den Drums und dem Grunzgesang nichts zu meckern, aber es fehlt eben an wirklich gutem Songwriting und Gefühl in der Musik. Diese knappe Stunde Musik ist sicherlich gut gemeint und bemüht sich um Abwechslung, aber allein durch die Hinzunahme von Keyboards und der Ausdehnung der Songs, entsteht noch kein empfehlenswertes, wirklich originelles Album. Wie heißt es so schön, lieber gut geklaut, als schlecht erfunden.

Veröffentlichungstermin: 21. Januar 2011

Spielzeit: 56:13 Min.

Line-Up:

Brian Werner – Vocals
Steven Harger – Guitar
Taylor Nordberg – Guitar
Kevin Gibbons – Bass
Jeramie Kling – Drums
David Stein – Keyboards

Produziert von Brian Elliot
Label: Prosthetic Records

Homepage: http://www.infernaeon.com

MySpace: http://www.myspace.com/infernaeonoracleofarmageddon

Tracklist:

1. Into The N.O.X.
2. First Of The Fallen
3. Lilith Ave Sathanas
4. Legacy Of Cain
5. Ziasudra
6. Creeping Death
7. The Scar Of David
8. Immaculate Deception
9. Graven Image
10. Revelations

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner