blank

IN THIS MOMENT: Blood

Stilbruch oder radikale Weiterentwicklung? IN THIS MOMENT gehen neue Wege.

Ist “Blood” ein Stilbruch oder eine radikale Weiterentwicklung? Ganz gleich, welche Perspektive favorisiert wird, eine Zäsur stellt das neue Werk in jedem Fall dar. Nicht nur, weil Sängerin Maria Brink und Gitarrist Chris Howorth seit dem Vorgänger “A Star-Crossed Wasteland” eine komplett neue Mannschaft auf die Beine stellen mussten. Diese Neuformierung hat Narben hinterlassen. Narben, die bis ins Fundament von IN THIS MOMENT hinabreichen und “Blood” in eine Position rücken, welche das bisherige Schaffen der Amerikaner zum Bröckeln bringt. “Blood” ist keine Fortführung des neumodisch ausgerichteten Metalcore / Alternative Metal, der noch die Quintessenz von “A Star-Crossed Wasteland” ausmachte. IN THIS MOMENT agieren verbitterter, wütender und pflegen allgemein eine nüchterne Perspektive auf ihr jüngstes Werk.

Der variable Gesang ist abermals das Highlight bei IN THIS MOMENT

Nach dem verträumten Intro “Rise With Me” erwacht der kühle Titelsong in der harten Realität, schmeißt abgehacktes Riffing und gesampelte Screams mit einer Schippe Nu Metal zusammen und gibt so die grobe Marschrichtung vor, derer sich IN THIS MOMENT allerdings selbst nicht sklavisch verpflichtet fühlen. Tief gestimmte Gitarren gibt es zwar auch in “Adrenalize”, doch schon im zweiten richtigen Song bricht Marias klasse Stimme zunächst zögerlich, im Refrain dann selbstbewusst hervor.

Überhaupt ist der variable Gesang abermals das Highlight bei IN THIS MOMENT. Zwischen Sprechgesang, Dramatik, Verzweiflung und Wut decken “Whore”, der coole Live-Mosher “Comanche”, das gemäßigte “Scarlet” sowie der Albumhit “From The Ashes” stimmlich so ziemlich die komplette Bandbreite ab. Letztgenannter Song kommt den klassischen IN THIS MOMENT noch am nächsten: Ein simples, nach vorne treibendes Schlagzeug, satte Gitarren und Marias kraftvoller Gesang münden in einen epischen Refrain – kurzum, der ideale Track, um die Wiedergeburt der Band zu feiern.

“Blood” wirkt anfangs arg ungewohnt

Also ist doch alles gut bei den neuen IN THIS MOMENT, oder? Na ja, ganz so einfach ist es nicht. Mit dem heftigen “You’re Gonna’ Listen” und der aggressiven Ballade “Burn” gibt es in der Mitte von “Blood” einen ordentlichen Durchhänger und zum Finale geht mit zwei soliden, doch enorm ruhigen Songs der Drive flöten. Zudem wird der neue Anstrich für Teile der Anhängerschaft mit Sicherheit kein Selbstläufer sein. Zunächst wirkt “Blood” schon arg ungewohnt. Selbst wenn das Album mit dem eigenen Horizont wächst, wird es einige Durchläufe dauern, bis man mit den gesampelten Vocals im Titelsong und der generell unterkühlten Herangehensweise anfangs Verschmähtes zu lieben lernt. Insofern bringt es Maria in “Whore” selbst auf den Punkt: “You love me for everything you hate me for.” Touché!

Veröffentlichungstermin: 10.08.2012

Spielzeit: 48:21 Min.

Line-Up:
Maria Brink – Vocals
Chris Howorth – Lead Guitar
Travis Johnson – Bass
Randy Weitzel – Guitar
Tom Hane – Drums

Produziert von Kevin Churko
Label: Century Media

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/officialinthismoment

IN THIS MOMENT “Blood” Tracklist

01. Rise With Me
02. Blood (Video bei YouTube)
03. Adrenalize (Video bei YouTube)
04. Whore (Video bei YouTube)
05. You’re Gonna’ Listen
06. It Is Written
07. Burn
08. Scarlet
09. Aries
10. From The Ashes
11. Beast Within
12. Comanche
13. The Blood Legion
14. 11:11

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner