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IN SOLITUDE: Sister

Auf ihrem dritten Album erweitern IN SOLITUDE ihren klassischen Metal-Sound um 80er Goth-Anleihen und liefern damit ihr vielleicht bestes Album bisher ab. Die Schweden bleiben eine der interessantesten und eigenwilligsten Bands der aktuellen Szene.

Eines muss man IN SOLITUDE lassen – die Jungs nehmen nicht zwei mal das selbe Album auf. Während sich manche Kollegen auf ihrem Sound ausruhen, entwickeln sich IN SOLITUDE von Album zu Album weiter. Waren die Schweden auf dem ersten Album noch ungestüm und rau wurde dem Sound auf Album Nummer zwei der Feinschliff verliehen, das Songmaterial anspruchsvoller und vertrackter. Auf beiden Alben hörte man vor allem Einflüße von alten IRON MAIDEN und MERCYFUL FATE, womit IN SOLITUDE vor allem in ihrem Heimatland alles andere als allein waren. Diese sind auch auf Sister, dem dritten Album der Band noch zu hören. Hinzugekommen ist allerdings ein deutlicher 80er Goth-Einschlag, der den Sound der Band um eine weitere Facette erweitert. Diese Ausrichtung passt meiner Meinung nach hervorragend zum Gesangsstil und Stimme von Pelle Åhman, dessen Gesang mal düster beschwörend und dann wieder verzweifelt klagend klingt. Dabei gehen IN SOLITUDE noch mal eine Ecke sperriger zu Werke als noch zu The World. The Flesh. The Devil.-Zeiten.

Los geht es mit dem akustisch gehaltenen He Comes, welches eher als Intro fungiert. Das folgende Death Knows Where ist ein noch halbwegs typischer, dabei aber auch verdammt guter Up Tempo-Song, bei dem ein paar MAIDEN-Reminiszenzen durchkommen. Die größten Hits des Album sind der Tieltack und Pallid Hands, die beide bereits vorab veröffentlicht wurden. Vor allem Pallid Hands ist ein echter Hammer und mein persönliches Album-Highlight. Dieses großartige, von einer coolen Bass-Line unterfütterte Haupt-Riff, welches deutlich nach 80er Goth-Rock klingt zählt zu den größten Momenten das Albums und der Song hat sehr gute Chancen in meiner Ohrwurm-Liste 2013 zu landen. Großes Kino! Der Titelsong fällt da nur wenig ab – eine treibende Up Tempo-Nummer, erneut mit einem sehr prägnanten Riff und atmosphärischem Zwischenpart und starkem Gitarrensolo. Nicht ganz so eingängig ist das über sieben Minuten lange, düstere und schleppende Buried Sun,  dem Pelle Åhman mit seinem jammernden, klagenden Gesang seinen Stempel aufdrückt. Horses in the Ground hätte durchaus auch auf dem Vorgänger-Album stehen können. Ein klassicher, breaklastiger Up Tempo-Song. Das abschließende Inmost Nigredo ist ein acht Minuten langer, sphärischer Trip durch die Finsternis und somit ein passender Ausklang für dieses Album.

Mein Fazit zu Sister? IN SOLITUDE haben ihren Sound geändert, ihre generelle Grundstimmung dabei allerdings beibehalten und dabei ein bemerkenswertes Album abgeliefert. Wie schon gesagt – es gehen nicht alle Songs auf Sister so leicht ins Ohr wie die genannten Hits. Aber wirkliche Ausfälle gibt es auf diesem Album keine. Und IN SOLITUDE waren schließlich noch nie eine der Bands, die einem die Mitsing-Refrains ins Gesicht geschmiert hat. Somit ist auch das dritte Album der Schweden ein starkes Stück schwedischer Metal – vermutlich ihr bislang bestes. Und IN SOLITUDE bleiben eine der interessantesten und eigenwilligsten Bands der neueren Metal-Bewegung in Schweden.

Veröffentlichungstermin: 27.09.2013

Spielzeit: 46:08 Min.

Line-Up:
Pelle Åhman – vocals
Niklas Lindström – guitar
Henrik Palm – guitar
Gottfrid Åhman – bass
Uno Bruniusson – drums

Produziert von Martin Konie Ehrencrona
Label: Metalblade
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/insolitudeofficial

Tracklist:
01. He Comes
02. Death Knows Where
03. A Buried Sun
04. Pallid Hands
05. Lavender
06. Sister
07. Horses in the Ground
08. Inmost Nigredo

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