Komplexer Metal ist ja nicht selten, ebenso wenn er extrem ist, doch IN MEMORIAM aus Berlin sind dadurch, dass nichts über sie bekannt ist, definitiv eine Überraschung. Irgendwo zwischen Frickeln, Anspruch und Eingängigkeit, neuen EMPEROR und MORBID ANGEL existiert die Musik von IN MEMORIAM und kann mit Sicherheit diejenigen überzeugen, die sich gerne etwas hingebungsvoller mit Musik beschäftigen.
Schwer ist die Musik des Quartetts zu beschreiben, da sie eine wirklich eigenwillige Mixtur an den Tag legen, doch frickelige Black Metal-Passagen und groovige Metal-Elemente dienen dazu, dass Musik nicht zu verwirrend wirkt, sondern dass immer einer roten Linie gefolgt wird. Parallel dazu wird alles an Ideen reingestopft, was den Instrumentalisten gerade so einfällt, was hier und da zuviel des guten ist. Doch wie das zehnminütige Fare The Well eindrucksvoll beweist, kann dieses Vorhaben auch gut gehen, selbst es im Falle dieses Songs wohl eher Glück war.
Was allerdings sehr an den vier Songs stört ist der teilweise recht schiefe Cleangesang, der in Richtung PRIMORDIAL tendiert, jedoch teilweise peinlich daneben ist. Daneben ist auch der Sound der beiden letzten Songs, die bereits im Januar 2001 aufgenommen wurden, alles andere als klar und differenziert, was es schwer macht, den komplexen Stücken richtig zu folgen. Diese beiden Mankos fallen für mich persönlich schon ins Gewicht, doch der Hörer muss für sich entscheiden, wie schwer diese Punkte ins Gewicht fallen. Wenn ihr euch für Through the Tides interessiert, schreibt an Michel Roether, Kreuzbergstr. 43, 10965 Berlin.
Spielzeit: 34:33 Min.
Line-Up:
Michel – Vocals
Felix – Guitars
Maffi – Bass
Patrick – Drums
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.inmemoriam-metal.de
Email: webmaster@inmemoriam-metal.de
Tracklist:
1. Through the Tides
2. Fare Thee Well
3. Unbent By Winds
4. Who Treads Thy Shore